Alexanderplatz, Fernsehturm, Dom und Museumsinsel. Sehenswürdiges Berlin. So Wunderbar, so lebendig, so groß. Kann schon sein. Nur nicht heute, nur nicht hier. Denn heute herrscht ein scheiß Wetter in dieser ach so tollen Stadt. Heute ist es windig und grau. Dieses hässliche Morandi-Grau, in meisterhafter Tristes durch dicke Nebelwolken in den berliner Himmel gemalt. Dazu ein bisschen Regen, der immer dann anfängt, sobald man den Schirm zusammenpackt. Dreckswetter eben und doch das beste um Berlin zu sehen. Denn wer sich von der monochromen Melancholie nicht abschrecken lässt, den belohnt die Stadt mit einer Privataudienz. Es ist eine Zurückeroberung der Orte die bei schönem Wetter an Reiseführer, Schulklassen und Fototouristen verloren gingen. Dieses Wetter ist eine Einladung, eine Bitte.