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Welches Festival passt zu dir? Die Ergebnisse im Überblick

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Rock am Ring:

Festival, das bedeutet für dich: raus aus der Ödnis des Alltags, rein in vier Tage Wahnsinn. Dein Headliner ist wahlweise der Zeltplatz oder Metallica und in Sachen Flunkyball macht dir niemand was vor. Du exst den Halben in drei Schluck und lässt dich dafür schulterklopfenderweise feiern. In Sachen Sonnenbrand macht dir übrigens auch niemand was vor, du trägst deinen roten Pelz stolz übers Gelände – ohne T-Shirt. Vier Tage lang fühlst du dich verwegen wie ein Hippie.  Auf dem Speiseplan: Toast mit Nutella, Grillwurst, jede Nacht ein Döner. Und: ganz viel Bier. A propos Alkohol: Am Jägermeister-Stand gibt’s Shirts und die orangefarbenen Sonnenbrillen für lau.  


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Fusion:

Drei Tage wach: Auf dem Fusion triffst du Gleichgesinnte, schaust dir ein paar Konzerte an und freust dich über den Ferienkommunismus: keine Werbung, keine Fernsehsender, keine Sponsoren. Ganz so arg hältst du es im Alltag zwar nicht, aber ein Wochenende lang Aussteiger zu sein, ist wohltuend. Deshalb reist du per Mitfahrgelegenheit an, legst dich mit Schlafsack in ein Zelt, in dem noch Platz ist und lernst innerhalb der kommenden Tage unzählige neuer Bekannter kennen. Mit Pech vercheckst du aber ganze Tage, weil du auf Pille bist. Oder deine MDMA-gesteuerten Triebe lassen dich das ganze Wochenende durchraven. 


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Haldern:

Die Wahl des Festivals ist für dich auch ein Stück weit Distinktionssache. Es geht darum, was du an diesem einen Wochenende siehst, und was eben nicht. Du siehst: die Geheimtipps aus den Indie-Blogs, die du immer liest. Du siehst nicht: die grölenden Halbstarken im Borat-Badeanzug auf dem Camping-Platz. Saufen willst du natürlich auch, aber eben nicht ganz so asozial wie auf anderen Festivals. Anstelle des Flunkyball-Turniers setzt dein Camp sich unter den Pavillon, du spielst ein wenig Gitarre und träumst davon, selbst in ein paar Jahren im Spiegelzelt auf der Bühne zu stehen.  


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Salzburger Festspiele:

Es geht um Haltung – und die sucht man deiner Meinung nach auf Festivals vergebens. Wie sollte man sie auch finden, inmitten dieser vomierenden, korpulierenden und flatulierenden Masse? Deshalb hast du früh nach einer Alternative gesucht. Und die Salzburger Festspiele gefunden. Man ist unter sich, kommt ins Gespräch und hat bestenfalls noch ein paar Aufträge an Land gezogen. Oder eben Investment-Tipps.  


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Kein Festival:

Schlamm, Staub, Dixie-Klos – das ist nicht unbedingt dein Ding. Die Vorstellung, im Zelt und den Ausdünstungen anderer schlafen zu müssen, ekelt dich an. Jeden Morgen Dosenravioli und Fünf-Minuten-Terrine vom Camping-Kocher? Abartig. Aber noch viel schlimmer an diesen unseligen Großveranstaltungen ist das Konstrukt an sich: Du schaust dir deine Lieblingsband eben am liebsten in der intimen Atmosphäre eines Clubs an – nicht mit tausend Grölend-Besoffenen, die eigentlich wen ganz anderes sehen wollen. Deshalb ist der Sommer für dich eine schlechte Zeit: Die meisten Bands spielen Festivals, Club-Konzerte fangen erst im September wieder an. Stattdessen schaust du dann das Foo Fighters-Konzert auf einsfestival.

Text: michel-winde - Illustrationen: Sandra Langecker

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