Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Gold im Mund?

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Mittwoch ist besonders schlimm. Mittwochs muss ich immer unsere regionale Printseite bauen. Das ist manchmal stressig und dann schlafe ich schlecht, was bedeutet, dass ich besonders oft vor dem Wecker aufwache. Nicht das gute Aufwachen, bei dem man erkennt, dass es noch mitten in der Nacht ist, man also wieder wohlig schnurrend zurück ins Kissen sinken kann. Es sind eher 20 Minuten bevor der Wecker den Tag offiziell eröffnet. Manchmal 30 Minuten. Manchmal 45.  

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Aufstehen oder weiterschlummern: Wo ist der Point-of-no-Return?

Mal kurz ausgeblendet, dass ich dann eh nicht weiterschlafen kann, weil ich im Kopf Aufmacher-Layouts hin- und herschiebe, Einstiegspassagen umformuliere und Absätze streiche oder verschiebe, frage ich mich: Wo ist der Point-of-no-return? Wann ist es zu spät zum Weiterschlafen? Und wann ist Umdrehen angesagt? Wann macht weiterschlafen also nur noch müder und wann wenigstens noch etwas fitter?  

Es ist nämlich so: Ich bin, wenn ich vor dem Wecker aufwache, zwar nie wirklich ausgeschlafen, aber fast immer wacher als wenn ich den Träumen gewaltsam entrissen wurde. Und das könnte man ja wiederum durchaus positiv weiterdenken: Die Kollegin ist vor kurzem zum Beispiel aus Versehen um 20.30 Uhr eingeschlafen – und um 5.30 Uhr wieder aufgewacht. Topfit! Also ist sie aufgestanden und zum Schwimmen gegangen. Und weil das Bad erst um 7.30 Uhr öffnet, hatte sie noch eine halbe Stunde, um an der Isar zu sitzen. Mit Enten. Sie mag Enten sehr. Deshalb wirkte sie den ganzen Tag über recht beseelt.  

Also das Thema noch mal anders gedacht – lebensbejahender: Ist vor dem Wecker aufwachen für dich sogar angenehm, weil der Tag länger wird? Weil du dann immer zum Bäcker gehst und noch vor der Arbeit warm Duftendes in die Wohnung schleppst? Weil du endlich mal in Ruhe die ganze verdammte Zeitung lesen kannst, statt nur die Teaser der Innenpolitik? Hast du noch bessere Tipps, was man machen sollte, wenn man vor allen anderen auf ist? Oder sagst du: Wie, vor dem Wecker aufwachen – das gibt’s?

Text: jakob-biazza - Foto: jala/photocase.de

  • teilen
  • schließen