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Mittwochsbild (9).

Text: feefeuer






Seit eineinhalb Wochen zuckt es in meinem rechten Augenlid. Ich hatte die Nervosität gegen Gleichgültigkeit eingetauscht und mich mit ihrer Abwesenheit abgefunden, so wie ich mich mit vielen Abwesenheiten abgefunden habe. Große Töne spuckte ich, man gewöhnt sich an alles, und so manches habe ich nicht einmal vermisst. Doch das Zucken ist unverkennbar. Es kommt von früher, es kommt nicht allein. Ich will nicht wissen, warum es aufbegehrt. Stattdessen übe ich mich in Geduld, lege dem Zucken einen kalten Zeigefinger auf, und denke daran, was N. mir gesagt hat, als die Wut noch frisch war und jeder meiner Sätze wie ausgespuckt klang: Es ist nicht verkehrt, dass du es versucht hast. Geglaubt habe ich ihr nicht. Wahrscheinlich habe ich sie nicht einmal gehört. Ich war zu beschäftigt damit, Lärm zu machen und jeden Tag von Neuem alles zu bereuen, was es zu bereuen gab. Dabei hat N. schon gewusst, dass ich davon nichts haben werde. Bloß ein Zucken, wo längst keines mehr sein sollte.

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