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Gelernt

Text: Zwischenruf
Ich brauche ihn nicht in meinem Leben, ich brauche seine Erfahrungen und seine Weisheiten nicht, wenn ich meine eigenen lerne und dabei sogar noch ein Auge für die Schönheiten dieser Welt habe.
Das zu lernen, war nicht schmerzhaft, sondern dringend nötig und es ist wirklich traurig, wie leicht ich ohne den Mann leben kann, von dem ich dachte, dass er in mein Leben gehört. Es waren keine unsicheren Schritte hinaus in ein Leben voller Unabwägbarkeiten, sondern es war das fröhliche Rennen entlang einer sonnenbeschienen Küste mit dem Leuchten in den Augen und dem Jauchzen auf den Lippen.

Es ist traurig, dass ich ihn so leicht und schnell aus meinem Leben streichen konnte, aber ich warte auf keine Email mehr, es interessiert mich nicht mehr, was er tut und ob wir uns irgendwann wiedersehen. Ich male mir nicht mehr aus, wie es wohl wäre, ihn zu treffen und was wir wohl sagen würden. Im Gegenteil weiß ich, dass er mit Argusaugen meinen Blog inspiziert, jeden zweiten Tag und das seit ein paar Wochen. Ich weiß, dass das Schweigen ihm nicht gut tut, denn mir ging es zwei Jahre lang genau so.

Der Vielflieger ist gestrandet und ich spreize meine eigenen Flügel und bin überrascht, dass der Meereswind mich so leicht und einfach trägt. Und ich lerne meine Lektionen schnell und mit lachenden Augen. Zum ersten Mal in meinem Leben wird mir bewusst, dass ich die Zukunft bin und was es bedeutet, jung zu sein. Mir wird klar, warum das interessant und sogar attraktiv ist und auf eine hirnverdrehende Art ist das eine besondere Macht, die ich gerne mit ihm geteilt hätte. Vor zwei Jahren. Jetzt bin ich weitergezogen. Und habe gelernt, dass man immer genug Geld für ein Taxi zum Flughafen im Portemonnaie haben muss. Alles andere findet sich. IMMER.

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