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Zeit

Text: aniway

rinnt dir durch die Finger, auch wenn du sie so fest zusammenpresst, wie du kannst. Vermutlich schwappt sie einfach am Daumen vorbei. Egal also, wie viel Hohlraum du mit beiden Händen formst, um irgendwelche Minuten ein bisschen aufzufangen – vergiss es einfach.



Wenn du möchtest, dass sie ruht, rennt sie wie der Wind, wenn du sie aber vorantreiben willst, wird das Biest einfach zu einer Wolke, die nahezu unbeweglich vor sich hinwabert. Du kannst sie nicht anstoßen, nicht weitertreiben, nicht wegpusten, es geht nicht. Stattdessen bleiben dir ihre zähen Schwaden im Halse stecken, so dass du dich fast erbrichst vor den langen Minuten, den gummiartigen Sekunden und den Stunden, so fest wie Beton. Du kannst dir den Kopf an diesem Beton einrennen und darüber wahnsinnig werden – das interessiert dann vielleicht ein oder zwei Menschen, aber ganz sicher nicht irgendwelche Uhren.



Und selbst wenn du alle Uhren der Welt anhältst und sich die Zeiger nicht mehr drehen, die Welt tut es trotzdem. Quälend. Langsam.



Also, was kannst du dagegen tun ausser “nichts”? Du kannst dich blenden lassen vom Leben, du kannst dich beflimmern lassen von den Medien, du kannst für Stunden und Tage in Bücher springen und jemand anders sein. Am Ende bist du doch immer wieder du, der fragt: Und was mache ich jetzt?

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