Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben
Aus der ehemaligen jetzt-Community: Du liest einen Nutzertext aus unserem Archiv.

Roadtrip mit interessanter Gesellschaft

Text: Zwischenruf
Gestern ging es also los. Nach vielen Wenns und Abers, Sobalds und Trotzdems haben wir uns zu acht auf den Weg zum Flughafen gemacht, nach vielem Hin und Her zwei Autos gemietet und unseren 12-Stunden-Roadtrip angetreten.

Und ich habe so viel gelernt, über mich und über meine Generation und ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Unbedarft, aber nicht unbeschwert sind wir also, übermutig, aber nicht mutig, oberflächlich und uninteressiert, aber nicht unintelligent.
Dreist sind wir also, ohne zu wissen, was sich gehört, manchmal ahnungslos, unzuverlässig, aber wir sehen immer das Gute, glauben an das Gute und genießen den Moment.
Manchmal stellen wir die richtigen Fragen im richtigen Moment, manchmal sind wir noch Kinder, und dann wiederum sind wir viel zu alt für das junge Gesicht und sagen: "Lass mich einen Moment alleine, damit ich die Stille spüren kann". Planlos und meinungslos sind wir, orientierungslos und uninformiert, Grundkenntnisse fehlen uns, der gesunde Menschenverstand, das Taktgefühl, das Gespür für Menschen. Wer am lautesten lacht, hat das Recht der Entscheidung, ungehörig und rücksichtlos sind wir, aber ernst können wir sein, tapfer und zäh, lebendig und mit guten Ideen, mit wachen Augen offen für das Leben.

Das ist also meine Generation und ich weiß nicht, was ich aus ihr machen soll. Manchmal fühle ich mich hier genau richtig, zugehörig, aber die ernsten Dinge des Leben gehen an ihnen vorbei und plötzlich ist nichts mehr übrig von dem Stolz, dem weltverbessernden Stolz, den ich mal hatte. Haben wir nicht zugehört, nicht gelernt?

Und warum bin ich nicht so mutig wie die anderen, warum bin ich die Stimme der Vernunft, der Vorsicht, der Zurückhaltung? Habe ich den anderen besser zugehört, die alten Geschichten beherzigt oder wiederhole ich die Fehler der Vergangenheit? Was sind das für Menschen, die jetzt erwachsen sein sollten, die aber die Welt nicht interessiert, die so sorgen- und gedankenlos sind? Und was wird aus uns? Ich hoffe, dass wir in zwanzig Jahren etwas gelernt haben.

["Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." Sokrates.
"Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen." Aristoteles]

Mehr lesen — Aktuelles aus der jetzt-Redaktion: