Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Welche Phrasen nerven dich?

Teile diesen Beitrag mit Anderen:


Auf einer kleinen Tafel haben sie sich versammelt: Die absoluten Unworte, die an der Harris Academy Upper Norwood in London nicht mehr zu hören sein sollen. Chris Everitt, der neue Direktor der Schule, macht sich seit September dafür stark, dass Klassenzimmer und Korridore zur slangfreien Zone werden und dies auch bleiben. Eine Maßnahme, die sich als Eingriff in die Privatsphäre, womöglich sogar als Angriff auf die britische Jugendkultur verstehen lässt. Oder einfach als notwendiger Schritt, um die allgemeine Sprachqualität zu verbessern und Schüler auf das spätere Berufsleben vorzubereiten, wie Everitt selbst es sieht? In jedem Fall handelt es sich um eine ziemliche Bevormundung - im wahrsten Sinne des Wortes. 

Zugegeben, in einigen Fällen möchte man selbst zu solchen Mitteln greifen und dem Gesprächspartner den Mund verbieten, wenn er zum fünften Mal innerhalb eines Satzes das Wörtchen „quasi“ benutzt. Oder noch schlimmer: wenn er jeden seiner Sätze mit „verstehst“ oder wahlweise auch „verstehen Sie“ beendet. Floskeln wie diese nerven.

Trotzdem bleibt zu bedenken, dass man Sprachentwicklung nicht einfach nach eigenem Gusto beeinflussen oder gar aufhalten kann. Immerhin handelt es sich bei unseren Unterhaltungen im ganz normalen Alltag nicht um eine irgendwie geartete Kunstform, sondern um ein Mittel, sich zu verständigen, miteinander zu diskutieren, sich zu informieren oder auch einfach richtig banalen Smalltalk zu führen. Und selbst wenn sich beim fünften mal „Alta“ am liebsten die Ohren verschließen würden (wie praktisch wär´s eigentlich?!), hilft es meistens, einfach nur zu lächeln und die Unworte zu ignorieren. Schließlich soll jeder so reden dürfen, wie er das gern möchte und wie man es von ihm erwartet, oder etwa nicht?  

„The Guardian“ jedenfalls rief im Anschluss an den Bericht über die Schule als slangfreien Ort seine Leser dazu auf, ihre ganz persönliche Liste nerviger Slangwörter zusammen zu stellen. Wir wollen nun wissen: Wie stehst du dazu? Gibt es Floskeln, die du am liebsten sofort verbieten würdest, weil du sie einfach nicht mehr hören kannst? Und wenn ja, welche Wörter würdest du gerne aus dem Deutschen (oder Englischen) streichen?



Text: lisa-freudlsperger - Foto: inkje / photocase.com

  • teilen
  • schließen