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Aus dem Zugfenster schauen.

Text: lecker

Zunächst nimmt es sich wie die Beschreibung der Silhouette einer erotischen Frau aus. Dann ist es aber nur eine Aubergine und alle sind total überrascht.

Ein kongolesischer Barbar zwingt eine Frau, den abgetrennten Penis ihres ermordeten Ehemannes zu essen. Da meine Gehirnzellen auf eine bestimmte Art und Weise miteinander vernetzt sind, finde ich das grausam.

Weil Sofia Thomalla wählt, war ich dieses Jahr nicht wählen.

Flugzeuge fliegen in das World Trade Center. Simpsons fällt daher aus.

Als interessantester Mensch der Runde stellt sich mal wieder der Homosexuelle heraus. Ich stelle Fragen, um mehr über ihn zu erfahren, ihn zu durchleuchten, ihn zu berühren. Im Laufe des Abends verliebt er sich in mich. Beiläufig streichelt er meine Waden, während wir über „Modern Family“ diskutieren und uns über Politik totlachen. Weder ich noch der Homosexuelle wissen, um was es mir eigentlich geht: ihn zu verletzen.

Ich glaube, dass man mich als Sklave auf diesen ägyptischen Sklavenmärkten durchaus gewinnbringend veräußern hätte können. Auswirkungen auf mein Selbstwertgefühl hat diese Vermutung aber nicht.

Die durchgeführte Beweisaufnahme hat ergeben, dass sich der Angeklagte am 27.08.2013 gegen 14:17 Uhr in einen Münchener Tättowierladen begab, wo er sich aus einem Tribal-Tattoo-Katalog ein bestimmtes Tribal-Tattoo aussuchte, weil er der Meinung war, dass es sich bei diesem bestimmten Tribal-Tattoo um das schönste aller verfügbaren Tribal-Tattoos handelte. Zu dem Tättowierer sagte er: "Ich nehme dieses bestimmte Tribal-Tattoo; das finde ich am schönsten."

Ich scheitere beim Versuch, meine Gedanken wahrheitsgetreu zu Papier zu bringen. Anschließend bohren mir Filmmenschen ein Loch in den Kopf und platzieren eine Miniaturkamera. Mangels Belichtung ist der Film schwarz.

Natürlich hätte ich es nicht tun müssen. Zwingend notwendig war es nicht. Mein Leben wäre auch mit ihr weitergegangen. Ihres auch.

Erst bürste ich ihr Fell, dann entlausen wir uns, dann küssen wir uns. Jahrelang habe ich es mit Menschen probiert. Nichtsahnend, dass ich eigentlich auf Pandamädchen stehe.

Mit chirurgischer Präzision vom Knochen gelöst sieht sie sogar recht erträglich aus. Arbeit ohne Lohn ist hingegen unerträglich.

Um der Handlung zu entgehen, blicke ich an die Decke. Unter anderem suche ich dort ein gemütliches Plätzchen, wo ich mich hinhängen könnte. Vor allem denke ich dabei an Fledermäuse.

Früher war ich nicht da. Jetzt bin ich da.

"Aua, schnelle Luft!"

Neues von Knubbel. 

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