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Welche Vorlieben hat deine Zunge?

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Im letzten Jahr entschlossen sich die Macher des Cadbury-Schokoriegels, den jeder kennt, der schon mal außerhalb Deutschlands an einem Flughafenkiosk stand, ihrem Klassiker ein Redesign zu verpassen. Statt fünf kantigen Schokovierecken besteht er nun aus fünf runden Schokobeulen. Unter Cadbury-Fans löste dieser Schritt natürlich gleich eine aufgeregte Diskussion aus, sie behaupteten nämlich, dass man im Zuge dieses Relaunches ja wohl auch die Rezeptur verändert hätte. Der Riegel schmecke nämlich plötzlich viel öliger, süßer und sei von weicherer Konsistenz. Nein, hielten die Cadbury-Menschen dagegen, alles wie früher, außer der Form habe man nichts verändert. Es sei nur so, dass ein Lebensmittel je nach Formgebung eben völlig anders schmecke. Was im Falle der Schokolade nicht nur damit zu tun habe, dass schon das Visuelle andere Geschmacksassoziationen mit sich bringe – weiche Form, weiche Konsistenz – sondern, dass die Zunge diese Form schlichtweg anders aufnehme. Eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache: Die runde Form erhitze sich schneller im Mund, beschleunige so den Schmelzprozess, wodurch die verschiedenen Moleküle sich wiederum ganz anders trennten als sonst und so weiter und sofort. Es sei also durchaus möglich, dass man die Schokolade als weicher und öliger empfinde.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Es gibt ja tatsächlich Lebensmittel, die hat man persönlich in bestimmten Formen einfach lieber. In einen ganzen Apfel zu beißen ist ein völlig anderes Esserlebnis, als entkernte Apfelschiffchen von einem Teller zu sich zu nehmen. Oder Nudeln: Auch wenn die Italiener sagen, Arrabbiata-Soße schmecke in der Kombi mit Penne am besten, kann es sein, dass man sie trotzdem am liebsten mit Tagliatelle isst. Und dass der eine nun dies sagt und der andere jenes, beweist ja überhaupt erst, wie viel die jeweilige Form ein- und desselben Lebensmittels ausmacht. Oder?

Wie ist das bei dir – welche Dinge magst du nur auf eine ganz bestimmte Weise und was glaubst du, womit das zu tun hat?

Text: martina-holzapfl - Foto: Gortincoiel / photocase.com

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