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Verwechselt!

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Eigentlich sollte man meinen, dass Prinz Andrew sich unbehelltigt rund um den Buckingham Palace bewegen kann. Immerhin ist er Prinz Charles’ jüngerer Bruder und damit auch ein Sohn der Queen. Trotzdem wurde er kürzlich von der Polizei aufgehalten, als er durch den Garten des Palasts spazierte – Angaben der britischen Tageszeitung „Daily Express“ zufolge sogar, indem man Waffen auch ihn richtete. Scotland Yard dementiert das allerdings, man habe nur seine Personalien kontrolliert. Aber wie auch immer es genau abgelaufen ist, fest steht, dass die Polizisten den Prinzen nicht erkannt und daher mit einem Unbefugten wenn nicht sogar Einbrecher verwechselt haben. Das ist natürlich ziemlich peinlich. Man kann es den Beamten eventuell nachsehen, wenn man weiß, dass sie erst zwei Tage zuvor zwei tatsächliche Einbrecher aufhalten mussten.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Man kann ja mal was verwechseln, oder?

Die ganze Szene erinnert ein bisschen an Slapstick-Einlagen in Komödien oder Cartoons, in denen ein Mensch mit dem Baseballschläger hinter der Tür wartet, um dem mutmaßlichen Einbrecher, der sich draußen am Schloss zu schaffen macht, eins überzubraten, sobald er hereinkommt. Und dann ist es am Ende bloß der Ehemann, die Gattin, der Bruder oder die Oma, jedenfalls jemand vollkommen Harmloses, dem bald eine sehr große Beule auf dem Kopf wachsen wird.

Im echten Leben passiert das in dieser Vehemenz, von Vorkomnissen im Palastgarten der Königin von England mal abgesehen, höchst selten. Trotzdem gibt es immer wieder Verwechslungen. Die beschränken sich bloß eher darauf, dass man jemanden auf der Straße freudig grüßt und dann war’s jemand Fremdes. Ist natürlich nicht schlimm, aber trotzdem ein bisschen peinlich. Und das kann betrunken auf einer Party noch sehr viel uberschwänglicher passieren, was dann noch ein bisschen peinlicher ist. Oder man trifft jemanden und weiß, man kennt ihn, bloß weiß man nicht woher. Und dann steckt man ihn in eine völlig falsche Ecke und denkt, das sei der Typ aus dem Seminar, dabei ist es der Freund einer Kommilitonin, und der wundert sich, dass man die ganze Zeit mit ihm über Kleists „Penthesilea“ sprechen will, dabei studiert er doch Luft- und Raumfahrtechnik.

Wann hast du schon mal jemanden verwechselt? In welchen Situationen warst du peinlich berührt, weil du jemanden für jemand ganz anders gehalten hast und warum ist dir das passiert? Hast du die Person dem falschen Kontext zugeordnet oder sah sie irgendwem einfach verdammt ähnlich? Wann musstest du zugeben „Ach herrjeh, ich dachte, du wärst…“?

Text: valerie-dewitt - Foto: Hast du den Flow? / photocase.com

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