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Männerchips und Naturtampons

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Knusprige Klischees

Beobachtet man die neuesten Trends der Werbeindustrie, beschleicht einen das Gefühl, dass wir uns entweder alle insgeheim nach mehr Kontur im Brei der Geschlechtergerechtigkeit sehnen oder, dass da eine große Anti-Aufschrei-Verschwörung am Laufen ist. Chio Chips jedenfalls folgt in Sachen Mainstream-Lebensmittel-Werbung nun Überraschungs-Ei und Co: Geschlechterklischees neu befeuern! Ah, tolle Idee! Endlich fühlt man sich mal wieder als wer!

 

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Fancy Filzworkshop

...bleibt halt nur noch die Frage: Was denn überhaupt miteinander anstellen am lang ersehnten Chio-Chips-Mädelsabend? Das Terrain der DIY-Welt wird ja auch immer öder, Seifenkneten, Fahrräder-einstricken, Traumfängerchen weben - alles schon tausend Mal gemacht. Zum Glück weiß Regine aus Berlin Rat: Filz your own tampons! Aber Obacht, dass sich da das parasitäre Manneswesen nicht mit einschleicht. Schon klar, dass der auch gern mitbasteln würde. Darf er aber nicht, ha!

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Verbotene Vulven

So, und auch Nummer drei auf der heutigen Untenrum-Tageskarte beweist, wie steinzeitmäßig wir in Sachen Geschlechtergerechtigkeit so ticken. Eat this: Penisse sind gesellschaftsfähig, Vaginen nicht. Eine australische Studentenzeitung wollte als Gegenstück zu einem vorherigen Penis-Cover einen Titel voller Vaginen bringen und es wurde verboten. Beziehungsweise zensiert. Lauter schwarze Balken auf den Vulven der zeigefreudigen Studentinnen. Und das, obwohl in den letzten Jahren gefühlte 475647 Ausstellungen und Dokumentationen über die optischen Variationen von Vulven stattfanden. Wie sagt man auf neudeutsch? All for the pussy!

Perfekte Pornorealität

Liebe Nymphomanen und Nymphomaninnen, OkCupid, Grindr und Konsorten waren euch bisher zu schmutzig, zu unhipsterig, zu wenig Vimeo? Jetzt gibt es Pure, die neue App für Sex-To-Go-Dates. Sie ist schön minimalistisch und kommt ganz ohne Poser-Profilfotos aus. Man gibt nämlich nur Geschlecht und Geodaten an. Und weil sie so schön undreckig aussieht, sagt man ihr nach, sie sei endlich mal eine gute Sex-App für Frauen, die bekanntlich ja viel sauberer und netter und bibeltreuer sind als Männer. Fragt sich nur, ob sich tatsächlich schönere, stilvollere und weniger perverse Menschen dort anmelden als bei anderen.... Na gut, wer wird denn gleich so misstrauisch sein? Bestimmt ist mit Pure alles so, wie es der Trailer vorgibt: Total Williamsburg und Holzfußboden.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=5Hl6HC0TINw

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