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"Sex ist ein ganz natürliches Thema"

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Iggy Azalea (bürgerl. Amethyst Amelia Kelly) hat es bereits weltweit in die Boulevardmedien geschafft. Nicht unbedingt, weil die Rapperin, die im provinziellen Westen Australiens aufwuchs und mit 16 Jahren nach Miami zog, ihr musikalisches Genre revolutioniert. Vielmehr, weil die Yellow Press Iggys Freizügigkeit liebt. "Who’s the owner of this hot bot?", fragte neulich erst die britische "Sun" nebst eines Fahndungsfotos von Iggys Po. Die 23-Jährige tritt tatsächlich gerne in knappen Klamotten auf, mag gewagte Posen, scheint das Spiel mit den Kameras zu genießen. Auch in ihren Songs geht es um Körperliches. Von der Reduzierung ihrer Kunst aufs Sexuelle ist Iggy allerdings wenig begeistert.    

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



jetzt.de: Iggy, bist du ein geborener Workaholic?
Iggy Azalea: Eher eine geborene Kämpferin. Ich war schon immer extrem auf den Wettkampf aus, wollte immer arbeiten, um was zu gewinnen.  

In deinem Song "Work” rappst du: "I’ve been up all night, trying to get damn rich, I’ve been working on my shit." Hattest du einen Masterplan für deine Karriere?
Keinen Masterplan. Den kann, glaube ich, niemand haben. Man kann so viele Bücher lesen, wie man will, so viel lernen und sich antrainieren - es wird doch nie reichen, um Erfolg garantieren zu können. Eine Karriere kann man genauso wenig planen wie das Leben. Nur klare Ziele kann man haben. Und die hatte ich.  

Nämlich?
Ich wollte Rapstar werden.  

Einfach nur ein Star werden?
Ein Rapstar, der Zusatz ist mir wichtig.  

Was brauchtest du, um dieses Ziel zu erreichen? Talent, Rap-Skills, Ehrgeiz: Was war am wichtigsten?
Hmm, ich glaube, diese drei Dinge waren schon die wichtigsten.    

Was ist mit deinem Körper? Es scheint, als würdest du den auch gezielt als Waffe einsetzen?
Ich weiß, dass du gerne möchtest, dass ich jetzt sage: Ja, stimmt. Sage ich aber nicht.  

Zumindest scheint es dir großen Spaß zu machen, deinen Körper auf der Bühne und vor Kameras zu zeigen. War der Umgang mit Sex immer schon etwas so Natürliches für dich – oder kam das erst mit dem Rapstar-Ziel?
Schüchtern war ich jedenfalls nie. Übrigens glaube ich: Sex ist ein ganz natürliches Thema.  

Aber du machst mit deinen speziellen Bühnenoutfits Sex doch ganz bewusst zum Thema.
Ich trage keine gewagteren Klamotten als jedes andere Mädchen auf der Straße.   

Na ja …
Ich bin nur ein Spiegel der Gesellschaft und zeige auf der Bühne genau das, was die Gesellschaft längst zum Thema gemacht hat.  

Trotzdem reduzieren dich viele Kritiker auf deine Art, Sex zu thematisieren. Kannst du das verstehen?
Ich erwarte das ja schon geradezu. Denn das machen die Medien doch immer: Sie wollen einem erklären, wie freizügig man sich auf der Bühne zeigen darf. Und sie verurteilen schnell jemanden, der sich ihrer Meinung nach zu freizügig zeigt. Ich werde mich und meinen Körper deshalb aber nicht verstecken.  

http://vimeo.com/66046554

Stimmt es eigentlich, dass du als Support-Act von Rita Ora mal Ärger bekommen hast, weil du auf der Bühne zu oft das Wort "Pussy" benutzt hast?
Es war die Firma, die die Shows gebucht hat, die sich beschwert hat. Ich werde mich für die aber nicht verändern. Außerdem sollte man doch wissen, wie der Künstler drauf ist, den man bucht. Man bekommt in der Regel ja immer das, was man bestellt.  

Für diejenigen, die deine Bühnenshows noch nicht live erlebt haben: Kannst du sie mit zwei Worten beschreiben?
Hochenergetisch, tänzerisch.  

Wie wär’s mit wild?
Wild ist auch ein gutes Wort dafür, stimmt.  

Was braucht eine Rapshow, um wild zu sein?
Ein gewisses Maß an Spontaneität, ein paar Tänzer und Leute, die die Musik lieben. Eine große Fanbase ist mit das Wichtigste. Und man darf nicht ständig versuchen, besonders cool zu sein – dann versäumt man nämlich reichlich Spaß.

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