Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

"Gefährlich ist gut"

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Friederike, wenn du als Kind die Wahl hattest zwischen: Eisdiele, Versteckenspielen und Fernsehen – was hast du am liebsten gemacht?
Friederike Becht: Verstecken gespielt! Wir waren zu Hause vier Kinder, sind auf einem Dorf aufgewachsen und waren viel draußen, immer unterwegs. Wir haben gerne Verstecken gespielt. Aber ich habe auch gerne Fernsehen geschaut.  

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Was zum Beispiel?
Ich bin oft ganz früh aufgestanden und habe mir heimlich alles reingezogen, was im KiKa lief. Das ging schon um sechs Uhr los, sehr schön fand ich zum Beispiel Astrid Lindgrens „Lotte aus der Krachmacherstraße“. „Als die Tiere den Wald verließen“ mochte ich auch, wobei man das als Kind vielleicht gar nicht gucken sollte, weil das so unglaublich traurig ist. Und „Round the Twist“ habe ich geguckt, da leben drei Kinder mit ihrem Vater im Leuchtturm, und es passieren immer gruselige Sachen.  

Habt ihr manche Sendungen auch zusammen geguckt? Mit der ganzen Familie?
„Wetten dass …?“ natürlich! Und „ScetchUp“ und „Mister Bean“. Und an den Silvesterabenden „Dinner for One“.  

Und wann hast du deinen ersten eigenen Fernseher bekommen?
Ich habe gar keinen bekommen.  

Gab’s dafür einen Grund? Wenn ich einen bekommen hätte, hätten alle Kinder einen haben wollen. Deshalb hatten wir einfach alle den einen zusammen.  

Das heißt, du konntest nie mal irgendwas heimlich gucken?
Doch, bei Freundinnen.  

Was lief da so?
Alles, was wir wollten! Im Zimmer meiner besten Freundin haben wir zum Beispiel immer die Musiksendungen auf MTV gesehen.  

Auch typischen Mädchenkram?
Klar, „Verbotene Liebe“ und „Marienhof“. Das war zum Abschalten immer gut.  

Beginnen wir jetzt mal einen gemeinsamen Fernsehabend. Es ist noch früh, wir schalten ein, und du darfst sagen, was wir gucken. Los geht’s: ARD. Es läuft „Verbotene Liebe“.
Die Zeiten sind vorbei. Weiter.  

VOX: „Shopping Queen“. Können wir kurz gucken, wenn du nichts dagegen hast. Leider bleibe ich bei so was manchmal hängen.  

Wieso leider?
Na ja, es ist ja eigentlich nicht so toll.  

Warum guckst du’s denn?
Ich finde es lustig, wie die Leute sich dort über Oberflächliches und Belangloses unterhalten. Aber nach zehn Minuten hab ich mich daran meist satt gesehen, und wir können weiterzappen.  

Wie wär’s denn, wenn man dich fragen würde, ob du vielleicht bei „Promi Shopping Quenn“ …
Nein!  

Alles klar. Schalten wir mal weiter. Auf Arte kommt eine Doku über gefährliche Safaris in Afrika. Angucken?
Ja.  

Weil’s Arte ist – oder weil du generell an Safaris interessiert bist?
Weil da „gefährlich“ steht.  

Und gefährlich ist gut?
Ja! (lacht)  

Ein paar Optionen haben wir noch. Im NDR kommt „Das!“ Auf dem roten Sofa sitzt Til Schweiger.
Joah … weiter.  

ProSieben: „Two and a half Men“.
Weiter.  

Der 20-Uhr-Gong. „Tagesschau?“
Gucken!  

Danach hast du die Auswahl zwischen diesen deutschen Spielfilmen: „Nackt“, „Gegen die Wand“ oder „Fleisch ist mein Gemüse“.
„Gegen die Wand“ habe ich schon gesehen, finde ich auch toll und würde es mir sofort noch mal anschauen. Aber da ich „Fleisch ist mein Gemüse“ und „Nackt“ noch nicht kenne, würde ich mich hier zwischen diesen beiden entscheiden.  

Und generell: magst du Filme lieber lustig oder ernst?
Kommt drauf an, wie ich drauf bin. Wenn ich heiter und in Gesellschaft bin, gucke ich gerne etwas Leichtes. Aber wenn ich alleine bin, auch mal was Ernstes.  

Was lief zuletzt Ernstes bei dir?
„Liebe“ von Michael Haneke. Toller Film!  

Findest du an sich immer was für dich, wenn du abends durchs deutsche Fernsehprogramm zappst?
Es sind schon immer ein paar Sachen dabei, ja, vor allem Krimis gibt es viele gute. Ich mag zum Beispiel den neuen Dortmunder „Tatort“ sehr gerne.  

Würdest du selbst auch mal in eine Kommissarinnenrolle schlüpfen, wenn man sie dir anbieten würde?
Das würde ich mir gut überlegen, weil ich ja auch noch Theater spiele. Aber: ich WÜRDE es mir überlegen.  

Und wenn du dir ein noch nicht vorhandenes Format fürs deutsche Fernsehen wünschen dürftest? Was müsste man noch erfinden?
Man müsste mal einen Kanal erschaffen, wo junge Filmemacher ihre Filme zeigen können. Das ist wahrscheinlich utopisch, allein finanziell, aber es gibt so viele schöne Filme, die gedreht aber noch nicht gezeigt wurden. Über ein solches Format würde ich mich freuen.

  • teilen
  • schließen