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Probieren oder Studieren?

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„Probieren geht über Studieren“, das ist ein Satz, den man immer wieder zu hören bekommt, wenn eine Entscheidung zu treffen ist und man mal wieder nicht weiß, welche verdammt noch mal die richtige ist. Ein bisschen seltsam klingt der Satz natürlich, wenn im Zentrum dieser quälenden Entscheidungssituation das Studieren selbst steht, würde man ihn entsprechend anpassen, hieße es ja „Studieren geht über Studieren“. Aber ganz unabhängig von der Verwirrung, die dieses kleine sprachliche Gedankenspiel aufwirft, gilt der Satz vielleicht auch inhaltlich nicht wirklich, wenn es darum geht, ein Studienfach, eine Uni oder einen Studienort zu wählen.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Dieser Herr hatte sich die Vorlesung wohl spannender vorgestellt.

Denn, so konnte man dieser Tage lesen, die Zahl der Studienabbrecher in Deutschland ist erschreckend hoch. Bei 30 Prozent liegt die Quote. Dass so viele die Uni ohne Abschluss wieder verlassen, liegt laut einer Umfrage an der Frankfurter Goethe-Universität daran, dass viele Studienanfänger sich vorher nicht wirklich damit befasst haben, was sie an ihrer Uni oder in ihrem Fach denn so erwartet. Weil sie einfach mal probiert haben, anstatt zu studieren, was sie denn da eigentlich studieren.  

Das kann man nachvollziehen. Prüfungs- und Studienordnungen und Vorlesungsverzeichnisse gehören nicht unbedingt zu den literarischen Gattungen, die man verschlingt wie einen Krimi. Sich mal probeweise in eine Vorlesung zu setzen, ist nicht jedem möglich und gibt auch nur bedingt Aufschluss darüber, ob man wirklich sechs oder mehr Semester von dem Stoff verträgt. Andererseits könnte man einwenden: Wer will, findet schon heraus, ob ihm ein Studienfach liegt – auch ohne sich gleich dafür einzuschreiben.  

Wie bist du bei der Wahl deines Studienfachs vorgegangen, beziehungsweise wie wirst du dabei vorgehen? Einfach mal ausprobieren? Oder monatelang Informationen aus möglichst vielen Quellen zusammentragen und dann fein säuberlich gewichten und abwägen? Findest du die Informationsangebote der Unis ausreichend? Kurz: Wie hältst du es mit „Probieren geht über Studieren“?    


Text: christian-helten - Foto: .marqs / photocase.com

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