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# 20 (all wrong and the plans change)

Text: Amazing

Fünf Jahre später interessiert es offensichtlich nur noch, wo ich in fünf Jahren sein will. Das weiß ich sogar: ich kenne die Stadt, nur nicht den Weg und nicht, mit wem. Es interessiert mich auch nicht.



Ich habe hier Nächte durchgefeiert, durchgelacht, durchgetanzt, durchgelernt, Männer rausgeschmissen, mich verliebt, mich getrennt, mich gefeiert und gefunden– und ich habe kein Wort darüber geschrieben. Was mich früher inspiriert hätte, hat mich maximal zermürbt und nichts davon gab mir das Gefühl: Drück es aus. Schreib es auf. Mal es auf.



Stattdessen permanent das Gefühl, nicht genug zu sein. Nicht wissend genug, nicht offen genug, nicht zielstrebig, nicht konsequent. Jemand, der Literatur liebt, sollte nicht Jura studieren – aber was, wenn man genau das macht? Kommt man davon weg?



Ich weiß nicht, wie ich mich fühle, nur, wo ich hin will.
Freiburg, fuck off.  Wer diese Stadt überlebt, überlebt überall. New York City für Anfänger. Oder für Intellektuelle. Einmal Jura, immer Jura. Wann habe ich mir einen Stempel aufdrücken lassen?  Kann man eine Stadt bereuen? 



Fünf Jahre später, und ich fühle mich älter, aber kleiner. Ich würde gerne sagen: After all, it was worth it. 

Vielleicht in fünf Jahren. Und bis dahin stellt sich mir nur eine Frage: Wie kann man sich selbst aufgeben, ohne es zu merken? 






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