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Zweifelhafte Geschichte.

Text: joliemiller
Sie kannte das Ende ihrer Liebesgeschichte, als er zur Tür hereinkam. Sie hatten sich eine Woche nicht gesehen. Er stellte seine Tasche ab, er gab ihr einen schnellen Kuss und setzte sich auf die Couch.

Hast du ein Glas Wasser für mich?

Klar.

Sie ging in die Küche, füllte ein Glas Wasser, kam zurück, drückte es ihm in die Hand, setzte sich neben ihn. Er trank nicht, saß nur da und starrte das Glas an. Das Geräusch der entweichenden Kohlensäure untermalte die Stille. Sie nahm seine Hand, wie sie es immer tat. Er sah sie an, die kleine Falte über seinen Brauen tiefer als gewöhnlich. Er sagte immer noch nichts. 

Rede mit mir.

Er seufzte. Streichelte ihre Hand, ließ sie dann los.

Ich habe Zweifel.

Sie sah auf ihre Hände. 

Ich bin nicht überrascht.

Nicht?

Sie schüttelte den Kopf.

Es liegt nicht an dir.

Sie schüttelte erneut den Kopf.

Natürlich liegt es an mir. Es gibt ja nur zwei Menschen, die das betrifft. Wenn wir nicht funktionieren, und du nicht gerade eine Lebenskrise mit dir selbst hast, dann liegt es an mir. 

Er schwieg eine Weile. Ihr Kopf war leer. 

Es ist nicht so, dass du einen Fehler gemacht hast. Oder dass ich dich nicht mehr mag. Im Gegenteil, ich mag dich immer noch. Aber es stimmt nicht mehr. Wir stimmen nicht mehr.

Sie sagte nichts.

Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, wenn wir einfach weitermachen.

Hat es nicht.

Sie sagte das ruhig. Ohne Wut, ohne Vorwurf. Ganz rational. Er nickte und stand auf. 

Dann gehe ich wohl besser.

Wenn du willst.

Er nahm seine Tasche, haderte einen Moment und ging durch die Tür. Sie blieb zurück auf dem Sofa als tragisches Ende ihrer Liebesgeschichte.

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