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Wie bepflanze ich meinen Balkon?

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Seit gut einem Jahr bin ich stolzer Balkon-Besitzer. Ich liebe meinen Balkon, wenn es um laue Sommerabende mit Freunden, stundenlanges Lesen in der Sonne oder gemeinsames Frühstück im Freien geht. Noch schöner ist es natürlich, wenn man dazu die ersten eigens geernteten Johannisbeeren essen, mit frischem Balkon-Basilikum kochen oder sich die schönen Tulpen auch endlich in die Küche stellen kann, weil es draußen nur so blüht und sprießt. Bisher ist das aber immer nur eine schöne Idee gewesen, angepackt habe ich es noch nicht. Jetzt, da endlich der Frühling beginnt, frage ich mich bei jedem bunten Balkon, an dem ich vorbeikomme: „Wie machen die das eigentlich so schnell? Bin ich viel zu spät dran oder sind das alles nur umgepflanzte, italienische Kräuter aus der Supermarkt-Gemüseabteilung?"

Dr. Folko Kullmann, Pflanzenexperte und Autor mehrerer Gartenbücher, meint dazu: "Die beste Pflanzzeit für Balkonkästen ist Ende April und Anfang Mai. Bei frostempfindlichen Sommerblumen und Balkonpflanzen wie Petunien und Geranien sollte bis Mitte Mai gewartet werden, bis die Eisheiligen vorbei sind. Das gilt auch für kälteempfindliches Gemüse und Kräuter wie Basilikum, Tomaten, Gurken, Auberginen und Paprika". Dann habe ich bis jetzt zumindest fast alles richtig gemacht und mich nicht von den ersten Sonnenstrahlen zur Komplettbepflanzung verführen lassen.

"Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Rosmarin, Lavendel, Salbei oder Oregano sind dagegen nicht so kälteempfindlich und können schon ab Mitte oder Ende April gepflanzt werden. Ebenso Salat, Möhren, Petersilie, Schnittlauch – ein paar kalte Nächte machen ihnen nichts aus", rät der Pflanzenexperte Dr. Kullmann.

Bei Beeren für den Balkon ist die Sache dagegen schon ein wenig komplizierter: „Erdbeeren können ab April raus, Johannisbeeren und Stachelbeeren sogar schon ab März. Einmal angepflanzt müssen sie ohnehin das ganze Jahr draußen bleiben und sind frosthart. Himbeeren und Brombeeren eignen sich dagegen nicht wirklich für den Balkon. Sie wachsen zu stark, wenn dann sollte man zu Sorten greifen, die zwei Mal, im Sommer und im Herbst, Beeren tragen", sagt Dr. Kullmann.

Doch wie fange ich eigentlich an mit dem Balkongärtnern? Lohnen sich die Pflanzensamen zum selber aussäen, die es in jedem Supermarkt zu kaufen gibt? Soll ich auf junge Pflanzen aus dem Gartencenter zurückgreifen oder gehen die umso schneller ein?

Dr. Kullmann rät: "Vor allem, wenn man wenig Platz hat, sollte man lieber Jungpflanzen in einer Gärtnerei oder einem Gartencenter kaufen, außerdem ist der Balkon dann gleich grün. Aus Samen gezogene Jungpflanzen brauchen nämlich vier bis fünf Wochen – richtig grün wird's dann also erst im Juni. Außerdem hat man bei Aussaaten oft viel zu viele Pflanzen übrig. Einen Teil kann man zwar verschenken, aber was will man mit 20 Tomatenpflanzen, wenn eine oder zwei schon reichen?"

Anja Schauberger, 23, hat die Eisheiligen dieses Jahr in ihren Kalender eingetragen und hat erst am Wochenende darauf Pflanzen gekauft.
Fünf Tipps für das Gärtnern auf dem Balkon:

1. Oft lässt sich zu Beginn noch gar nicht abschätzen, wie üppig die Pflanzen später gedeihen, deshalb zuerst einmal weniger einpflanzen. In einen Balkonkasten, der einen Meter lang ist, sollten nicht mehr als fünf oder sechs Jungpflanzen gesetzt werden.

2. An sonnigen Tagen sollten die Blumen am Morgen und Abend gegossen werden – aber vorher immer mit dem Finger die „Daumenprobe" machen. Fühlt sich die Erde kühl und feucht an, besser mit dem Gießen warten.

3. Abgefallene Blätter oder tote Pflanzen gleich entfernen! Bleiben diese Pflanzenteile länger liegen, können Pilze oder Schimmel entstehen.

4. Besonders geeignet für Balkonkästen ist Balkonpflanzenerde, die wasserdurchlässig ist und Staunässe verhindert, wenn die Kästen Wasserabzugslöcher haben.

5. Im Winter sollten die frostharten Pflanzen dick mit Jute, Weiden oder Schilfmatten eingepackt und geschützt aufgestellt werden. Styropor oder Luftpolsterfolie ist nicht geeignet, da es darunter zur Schimmelbildung kommen kann. 

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