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Videobotschaften gegen die Banken

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Am 15. Mai 2011 schlugen spanische Demonstranten ihre Zelte zum ersten Mal auf dem Platz "Puerta del Sol" in Madrid auf. Seitdem ist viel passiert: Die Arbeitslosigkeit beträgt 27,2 Prozent, erstmals wurde die Sechs-Millionen-Grenze geknackt. In 1,9 Millionen Haushalten hat kein einziges Familienmitglied einen Job. Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt 57,2 Prozent (das entspricht fast einer Million Menschen). Ein trauriger Rekord. Das Protestcamp in Madrid legte den Grundstein für das Movimiento 15-M (Bewegung 15. Mai), einen Zusammenschluss wütender bis verzweifelter Spanier, die nicht mehr länger beim radikalen Sparen mitmachen wollen, das viele in Armut und Arbeitslosigkeit treibt.

Angesichts dieser katastrophalen Entwicklungen wand sich die spanische Protestbewegung Asamblea popular de Tres Cantos, die auch bei 15-M aktiv sind, im Februar mit einem Video an die deutsche Bevölkerung. In diesem Video halten die Spanier beschriebene Pappschilder hoch. Auf Deutsch stehen dort ihre Gedanken zur Krise. Auf ihnen heißt es, dass die Banken schuld seien, da die Spanier keine Kontrolle über ihre

Nun wurde vor zwei Wochen ein Clip auf Youtube hochgeladen, der die Antwort der Deutschen auf den Appell darstellen soll: eine Solidaritätsbekundung.  Ähnlich aufgemacht, mit Pappschildern und dieses Mal auf Spanisch, Äußern Blockupy-und Occupy-Aktivisten aus Frankfurt ihre Empathie angesichts der miserablen Lage in Spanien.  Sie schämten sich für ihre Regierung, die diese Politik vorantreibe. Politiker seien nur die Marionetten des Kapitalismus und auch die Protestler sehen die Demokratie im Sterben.  Doch sie machen auch Hoffnung: Sie sehen die Zentren der Macht fallen, sie würden sich nicht gegen andere Bevölkerungsgruppen aufhetzen lassen - denn Solidarität sei die Zärtlichkeit der Völker.

Den Kampf, den die Aktivisten in diesem Video dem Kapitalismus ansagen, will Blockupy Frankfurt am 31. Mai und 1. Juni mit massiven Protestaktionen weiterführen. Dann rufen sie nämlich zu "europaweiten Aktionstagen gegen die autoritäre Krisenpolitik von Bundesregierung und Troika" mit einem erneuten Aktionscamp und Demonstrationen im Frankfurter Bankenviertel auf. Ziemlich genau vor einem Jahr hat sich diese Bewegung trotz eines Verbots der Stadt Frankfurt durch den Massenprotest dort formiert.

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