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Von hinten wie von vorn - Eine Schwitters Variation

Text: zaun_gast
Brummmm


Eine SMS von Hannah.


"Bus verpasst. Verspäte mich leider. Sorry, Hannah"

Ich schaue runter auf die Straße zur Bushaltestelle, in ca. 15 Minuten müsste Hannah da sein... Sie wird in den zweiten Stock hochkommen, sie wird ein wenig aus der Puste sein und rosige Wangen haben. Hannah ist streng genommen etwas pummlig. Das sind dann die Phasen, wo sie kein Bier mehr trinken mag und zweimal pro Woche in irgendwelche Gymnastikkurse rennt. Nach dem Winter und dem kalten Frühling ist sie eine kleine, untersetzte Frau, die meistens in Jeans und weiten Pullis unterwegs ist. Praktisch und vernünftig. Was auch unser Verhältnis am treffendsten beschreibt. Praktisch und vernünftig. Sie ist unkompliziert, sie hat Humor, zickt selten ... Abgesehen von ihrer Zuspätkommerei ist sie sehr zuverlässig. Nur ein wenig chaotisch, eben.
Aber sonst kann man gut mit ihr um die Häuser ziehen, da sie momentan keinen Freund hat, hat sie auch oft spontan am Wochenende Zeit.
Draußen ist es dämmert und ich sehe wie beim Baum vor meinem Wohnzimmer die Bäume ihre grünen Zweige zum Vorschein kommen lassen. Zwischen den Häusern geht die Sonne unter. Wir wollen noch in eine Bar.

Wenn es Frühling wird, dann macht Hannah auch eine Verwandlung durch. Hannah ist nämlich  das, was man eine "Sommerfrau" nennt. Ich denke an den Abend im Biergarten letzten August.

Hannah kam hinein. Und sie erinnerte in ihrem Sommerkleid nicht mehr an den netten, etwas verpeilten Kumpel, sondern an eine italienische Küstenstraße.  So viele Kurven, dass es einem schwindlig wurde und nach jeder Kurve eine neue schöne Aussicht. Sie kam grad frisch vom Urlaub. Saß man ihr gegenüber, dann konnte man nicht umhin, ihr auf die gebräunten Tittenansätze zu schauen. Ich ertappte mich dabei darüber nachzudenken, ob sie oben ohne in der Sonne gelegen ist und wie wohl ihre Brustwarzen aussehen... Groß? Klein? Wie sie wohl aussehen, wenn sie steif werden.
Ihre Urlaubsberichterstattung rauschte an mir vorbei wie das Meeresrauschen ihres Urlaubs, ich versuche mich auf die Kastanie hinter ihr zu konzentrieren. Ihr Bauch war leicht gewölbt, aber ich steh jetzt nicht so auf Hungerhaken.... ich fuhr im Geiste diese Küstenstraße entlang und bekam schwitzige Hände.
Offengesagt kriege ich sie jetzt noch, wenn ich dran denke.  
 Als sie aufstand um sich ein Bier und eine Brotzeit zu holen, schweifte mein Blick ihre Taille entlang und dann konnte ich ihren prachtvollen Arsch sehen, der einfach fulminant den Abschluss der Rennstrecke bildete. Ich wusste, dass sie gerade wieder mal eine Trainingsphase hatte, ich konnte mir also ausrechnen, dass der Hintern schön fest sein würde. 
Ich war wohl nicht der Einzige, dessen Kopfkino einen ziemlich expliziten Film ablaufen ließ, als sie zum Ausschank ging. Ihr Name klang nicht nur "von hinten wie von vorn gleich" wohlklingend, sondern auch ihre Figur war "von hinten wie von vorn" en Gedicht.
Mir viel einiges "von hinten wie von vorn ein", das ich mit ihr machen wollte.
  
  Ich habe mich an diesem Abend ziemlich vollaufen lassen, so konnte sie nicht entscheiden, ob ich wegen des Biers, der Hitze oder ihretwegen die rote Birne hatte. Sie erzählte weiter über ihren Urlaub, fand das ich heute wohl ein wenig gestresst sei und deswegen so geistesabwesend und schweigsam. Zum Glück oder zum Unglück war bald Winter... und alles wurde wieder praktisch.


Ding dong.

Hannah kommt gleich die Treppe hoch...

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