Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben
Aus der ehemaligen jetzt-Community: Du liest einen Nutzertext aus unserem Archiv.

the empty fridge

Text: xoxo
ich bin alleine in unserer großen, hellen, schönen, blitzsauberen wohnung. mir ist ein bisschen kalt und ich habe hunger, gehe zum kühlschrank und stelle fest, dass außer einer flasche wasser, orangensaft, weißwein nur noch ein stückchen parmesan drinnen ist.

unser kühlschrank ist leer. unser kühlschrank war nie leer! es gab immer gemüse und obst und joghurt und reste vom vortag und so. wir haben uns nie abgesprochen beim einkaufen. wir haben gerne eingekauft, gekocht und gegessen. für freunde, mit der familie oder nur zu zweit.

wir kochen nicht mehr, wir essen nicht mehr, zumindest nicht mehr zusammen. ein bisschen länger schon haben wir keinen sex mehr. das letzte mal vor zwei monaten. es war nicht schlecht, aber auch nicht gut und seither hat es sich nicht mehr ergeben. 

die luft ist raus.  

warum? keine ahnung. aber du nervst mich. die dinge die ich an dier liebte treiben mich in den wahnsinn. du treibst mich in den wahnsinn. es blockiert mich total. ich kann nicht mehr ich will nicht mehr. ich liebe dich, aber ich hab das gefühl es geht nicht.

dabei sind wir so gut zusammen und es ging stetig bergauf. aber jetzt. du hast deinen respekt vor mir verloren und ich nehme dich einfach nicht mehr ernst. wir diskutieren über ein falsch aufgehängtes sakko und nicht mehr über relevante dinge. wir schliefen gekuschelt aneinander, aber nicht aus bedürfnis, sondern aus gewohnheit.

ich habs icht mehr ausgehalten, ich bin ausgezogen. und du, du hast gemacht was du immer tust. du bist weggeflogen flucht vor mir, flucht vor dir, flucht vor der situation. jetzt bin ich wieder zurück in unserer wohnung, die ich so gerne hatte und stelle fest, dass es nicht mehr meine wohnung ist.

morgen abend kommst du zurück. du möchtest reden. ich überlege ob es was zu reden, zu retten gibt.  

Mehr lesen — Aktuelles aus der jetzt-Redaktion: