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klau|s|ens sah vor ort zu bochum die hauptversammlung von thyssenkrupp zu essen

Text: klausensblog

klau|s|ens, die erwartungen waren groß. ob es zum großen knall käme? zur großen abrechnung? zum scherbengericht? bei dieser HV?



diese großen konzerne erinnern einen an den staatssozialismus. man kommt da nicht gegen an.



nein?



du kannst kritisieren und machen und schreien und tun, am ende ziehen die doch ihren stiefel durch. sie passen sich den aufwallungen der öffentlichkeit durch taktische schachzüge an, aber sie ziehen doch ihren stiefel durch.



man hat alle entlastet, alle.



eben: die kapitalmehrheit sagte, wir wollen “entlastung” … und auch wenn die stimmergebnisse am ende des langen tages (er endete gegen 21:54 uhr) nicht supertoll waren. formal “entlastet” nach gesetz wurden dann alle führungskräfte doch. ja, auch der aufsichtsratsvorsitzende gerhard cromme! auch der.



das kapital hat also die macht.



nein, das kapital, dass die mehrheit um sich zu scharen weiß. du musst die mehrheit des kapitals in deinen pool einspeisen, und dann kannst du schalten und walten. du brauchst also eine “mehrheit” des kapitals, um deine sachen durchzudrücken. und deine leute natürlich. 



und bei thyssenkrupp?



da hat allein die kruppstiftung, geführt von herrn berthold beitz, schon etwas über 25 % am stimmkapital. (außerdem ist viel “kapital” gar nicht vertreten, auf so einer HV. und wer seine stimmrechte nicht überträgt, wenn er selber nicht kommt, der fällt schon mal raus.)



war berthold beitz denn da?



gewiss, 99 jahre, aber immer noch da. zwar fast zart und zurückhaltend, da man im alter schwächer und kleiner wird – aber dennoch eindrucksvoll und machtvoll. der herr cromme hat sich demonstrativ mit dem herrn beitz fotografieren lassen, stehend, auf der bühne der HV: da kann hollywood nicht meckern. glanz und gloria. vater und sohn. macht und wille. so standen die beiden einträchtig da.



aber wir haben gedichtet.



gewiss: http://www.klausens.com/aktionaersgedichte-thyssenkrupp.htm dennoch: man kann gegen solche macht kaum an. das zeigte sich auch im verlauf der hauptversammlung, wo mehrfach bestellte redner auftraten. ein widerliches schauspiel.



alles sollte dazu diesen, den konzern von den vielen vorfällen und unfällen und gewollten (ab)fällen reinzuwaschen.



es war schon manisch, oder auch schon einpeitschend, wie man immer sagte: wir müssen jetzt aber nach vorne blicken. – so will man die untaten und kriminellen vergehen innerhalb des riesenkonzerns abstreifen. – alles ist inszenierung. alles ist gemacht. staatssozialismus und ein großes aktienunternehmen: es gibt so viele gemeinsamkeiten, so viele.









HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS:
http://www.klausens.com

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