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Der Ticker, der unter die Haut geht

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Irgendwann vor ein paar Jahren haben Tätowierungen ihren letzten Fitzelrest Verruchtheit, Unterschichtsappeal und Matrosencharme verloren. Es muss wohl allerspätestens dann gewesen sein, als ein großes Modeunternehmen beschlossen hat, sein Parfum mit Sienna Miller zu bewerben und ihre Sternchen- und Schwalben-Tattoos in den Kampagnenfotos nicht zu retouchieren, sondern prominent ins Bild zu setzen - ansonsten hätte sicherlich ein Marketingmensch abgeraten. Nun gut, womöglich gilt diese Feststellung noch nicht im tiefsten Schwarzwald und als Mitarbeiter in einer Bank versteckt man auch eine mikroskopisch kleine Tätowierung am Handgelenk weiterhin besser unter dem Blazer-Ärmel. Aber ansonsten ist tätowiert zu sein inzwischen ungefähr so normal wie Käsebrötchen essen. Mag nicht jeder, muss aber nicht groß gerechtfertigt werden.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Der Unterschied ist bloß: Wenn man irgendwann lieber Vollkornsemmeln als Käsebrötchen mag, dann kauft man einfach ab morgen beim Bäcker die Vollkornvariante. Stand man erst auf Tribals, später auf Sterne-Tattoos und heute auf geometrische Formen, dann ist der Umstieg nicht ganz so unproblematisch. Wenn überstechen keine Lösung ist, dann muss man sich entweder auf eine teure und schmerzhafte Prozedur einlassen und sich von manchen Motiven trennen - oder der eigene Körper sieht irgendwann aus wie der Kritzelblock neben dem Telefon.

Magst du Tattoos? Bist du selbst tätowiert oder möchtest du dir gerne irgendwann eins stechen lassen? Findest du, dass eine Tätowierung einzigartig und mit einer persönlichen Bedeutung aufgeladen sein sollte oder magst du auch schöne Motive um ihrer selbst Willen? Erzähl uns im Ticker, was du über Tattoos denkst (also außer, dass Arschgeweihe gar nicht gehen).


Text: juliane-frisse - Foto: cathi-fischer/photocase

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