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Zwölf mal 2012

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5. Januar
Schlimme, schlimme Träume. Massenkarambolage, Fehlgeburt, Affäre mit dem Mann der besten Freundin. Immer dazwischen: H. 
Kopfschmerzen. Keine Tabletten. V. hat Aspirin. Der Held. Und Überraschung: Ich habe heute Spaß bei der Arbeit. Schöne Aufgabe bekommen. Lob bekommen. Praktikanten bekommen. Mittag mit T. in der Campus Suite. Nudeln, Blaubeermuffin und der neuste Klatsch und Tratsch.
Der Wind pustet mich nach Hause. Mit S. zum Sport. Laufbänder immer noch überfüllt. Dann halt Cross-Dingsda. Dauerschleife: „Grab somebody sexy tell’em hööööööy. . .“ – Give me everything von Dingens. Ich schäme mich nicht. Trotzdem alles öde. Ich will wieder ’ne Volleyballmannschaft – keine Zeit.
Abendsuppe. „Jonas“ hat geschrieben. Kino? Warum nicht.
TextTrulla   
    

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Das Jahr 2012 ist zwar vorbei, mit dem Tagebuch auf jetzt.de soll es aber weitergehen. Zunächst unter dem Label 2_0_1_3. Demnächst wird es aber auch eine eigene Tagebuchfunktion auf jetzt.de geben, mit einer eigenen Eingabemaske und einem Kalender, in dem sich die einzelnen Einträge durchblättern lassen.
 
6. Februar
Halb 5 Uhr scheint als Aufwachzeit voll im Trend zu liegen. Vermisse es, langsam von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen zu werden.
Die Zeit im Büro mit E-Mails und Studien recherchieren vertrieben. Ich liebe Studien mit einer Vorhersagewahrscheinlichkeit von sagenhaften 94 Prozent!
Spazieren gehen macht den Kopf frei. Blöd nur, dass man die doppelte Zeit zum wieder auftauen braucht. Verfroren sein macht anlehnungsbedürftig.
nameless_miss
   
5. März
Glücklich. Der Winter ist vorbei (heute gab es Schneeregen, aber das macht nichts. Aber mein Fahrradschloss friert jetzt nicht mehr ein.) Ich hab dich (Glück genug für ein ganzes Leben, könnte man meinen). Mein Papa hat sich verliebt (in eine, mit der er vor unendlichen Jahren schon mal was hatte). J. hat ihr Biostudium abgebrochen (wäre nur verschwendete Lebenszeit gewesen). S. hat 13 Punkte in Mathe (letztes Mal hatte sie null). Y. beginnt heute ihr Wunschpraktikum im Fotostudio (ich hoffe, wir machen mal wieder Fotos zusammen). R. hat Abstand von S. genommen (war dringend nötig). C. und M. fahren bald nach Nepal (dann haben F. und ich das Haus für uns.) Ich werde A. heute nicht sehen (das ist so und so besser für mich). Ein nettes Gespräch mit F.M. geführt (ich mag es, mit klugen Menschen zu reden). S. hat sich mit F. endlich ausgesprochen (jetzt geht es ihr wieder besser). Sich an Details freuen (wie das Bonbonpapier auf der Straße).
thefupon_
 


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wer sagt denn, dass man in ein Tagebuch nur schreiben darf? jetzt-Userin BillyBudd hat zusammen mit jetzt-Userin herzfein (Bilder von ihr folgen weiter unten) ihre Erlebnisse in Bildern festgehalten.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



9. April
Ostern bei Oma. Das war diesmal nicht so als wäre ich endlich mal wieder woanders zu Hause. Das war eigentlich wie immer. Dieses Jahr war es vor allen Dingen so, als wollte ich schnell wieder weg. Derweil mag ich Oma so sehr.
Als ich die wenigen Leute sah, die zu meiner Familie gehören, da dachte ich darüber nach, weshalb ich mich nicht freue, sie zu sehen. Und als ich die vielen Leute nicht erreichte, die Freunde von früher, von denen ich dachte, sie seien in der alten Heimat, da dachte darüber nach, warum ich eigentlich vier Stunden lang aus Hamburg wegfahre, nur um sinnentleerte Gespräche darüber zu führen, was sich in unser aller Leben so ereignet hat. Dieselbe Leier, die gleichen Fragen. Der Hund liegt seit drei Wochen begraben, da wachsen jetzt Blumen hinter der Bank im Garten. Ich sagte ja, das ist schade. Unsere Welten sind so weit voneinander entfernt, dass ich die ganze Zeit das Gefühl nicht loswerde, wir würden nur miteinander reden, damit wir aneinander vorbei kommen, wie auf einem engen Fußweg. Dieselben Lieder im Radio, das Rad der Zeit zusammengetrümmert auf die besten Hits der letzten 30 Jahre – es gab in meinem Leben so viel Neues in letzter Zeit, eigentlich. Nur nicht hier – und ich weiß nicht, ob ich mich verändert habe oder die anderen nicht oder ob das schon immer so war.
Früher wollte ich immer wissen, was die Erwachsenen alles so bereden am Tisch. Dieses Wochenende wollte ich das alles nicht hören. Ihre Meinungen sind nicht die meinen, ihre Themen am Tisch sind nicht die meinen, ihre Fragen sind mir egal. Ich stopfte Kuchen in mich rein, trank Kaffee, hörte geduldig zu und entschuldigte mich für mein frühes Verlassen der mit Mühe und Sorgfalt gedeckten Tafel.
Ich ging dann mit meinem Bruder raus durch den Garten und übers Feld, rüber zum Ufer der Mulde, und wir gossen uns Bier in die Kehle, das ich diesmal heimlich mitbrachte, und rauchten Zigaretten, begannen, geduldig zu frieren, denn die Sonne ging unter und der Wind wehte frisch und das war viel schöner als Kaffeekranz und Häkeldeckchen. Ich las ihm Baudelaire vor und immer dann, wenn ich Baudelaire lese, dann fühle ich, wie seine Zeilen im Saft meiner Gedanken schmoren. Er war mir über Ostern viel mehr verwandt als meine Verwandten. Und ich dachte später, als es schon fast ganz dunkel war und wir leicht betrunken an der Biegung des Flusses saßen, darüber nach, was aus uns wohl geworden wäre, wären wir nicht nach Hamburg gezogen.
Wie würde ich mir heute gegenüber stehen? Unverwandelt? Unverwandt? Vielleicht haben mir die Jahre in Hamburg und das letzte Jahr in Schweden auch einfach gezeigt, dass ich das Gegenübersitzen von Onkel und Tante, von Cousine und Cousins einfach nicht mehr brauche. Ich glaube, ich bin zu alt für Familienbesuche.
rasenmaeherkaputtmacher
 
5. Mai
Eingehüllt in eine Decke sitze ich vor dem offenen Fenster und genieße die morgendliche Kühle. Gestern in der Hitze konnte man noch einzelne Wolken unterscheiden, heute ist der Himmel eine große graue Masse, die noch vor Kurzem ihren Wasserballast auf Straßen, Häuser, Bäume, Gräser abgeworfen hat.
Mit der einströmenden Luft zieht der Dunst ebendieser Straßen, Häuser, Bäume und Gräser über mich hinweg. Die beherrschenden Geräusche sind fallende Tropfen und, selten, in der Ferne Autoreifen auf regennasser Straße. Fast windstill, bewegen sich die feuchten Blätter nur, wenn ein Tropfen von weiter oben auf ihnen landet.
Ich kann sie bis zum Boden verfolgen.
Alles strahlt neue, leichte Frische aus, die in den letzten Tagen unerreichbar schien. Die Seitenstraßen waren Backöfen, jedes Gebäude eine Heizspirale. In den langen Planstraßen Friedrichs’ waberte die Hitze, stand die Luft und verschluckte sekundenlang die Autos, bis sie, einer Fata Morgana gleich, größer oder kleiner wieder aus der Straße auftauchten. Jeder Schritt war Schweiß und die Luft fast zu dick zum Atmen. Die Hitze drückte alles nieder.
Jetzt ist alles leicht, lebt mehr als vorher, auch, wenn der Regen zurückkehrt und das Plätschern des Wassers in der Regenrinne wieder lauter wird. Wahrlich, ein Morgen zum Genießen.
Klarnebel
 

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert




27. Juni
  „Nimm dir noch ein bisschen Zeit und setz dich noch mal hin, ich habe sogar ein Abschiedsfoto gemacht!“ Du musst es ja wissen, denke ich, J. hat das alles schon hinter sich, ist schon Anfang des Jahres aus dem Wohnheim gezogen.
„Werde ich auf jeden Fall machen!“ beteuere ich, dann verabschieden wir uns und ich fahre noch einmal, um das Zimmer anzusehen, in dem ich die letzten zwei Jahre verbracht habe.
  Ich weiß, ich sollte mir Zeit nehmen so lange ich sie noch habe, ich könnte meiner Nachmieterin einen Brief schreiben und ihn in dem Geheimfach im Schreibtisch verstecken, wo sie ihn vielleicht niemals finden würde, ich könnte noch einmal an das Fenster gelehnt sitzen und in die Birke schauen, ich sollte mich noch mal erinnern an all das, was hier passiert ist, aber ich habe etwas anderes vor.
  In den letzten zehn Minuten, die ich in meinem alten Zimmer verbringe, verschwende ich vier damit, einen Kugelschreiber zu suchen. Eigentlich hatte ich vor, den Kugelschreiber von der Pinnwand in der Küche zu klauen, aber offensichtlich kam mir schon jemand zuvor. Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, denke ich und klopfe an F.’s Tür, um mir einen Kugelschreiber zu leihen – sie schenkt ihn mir gleich.
  In den letzten sechs Minuten, die mir bleiben, tue ich etwas, von dem ich mir bis dahin nicht mal sicher war, ob ich es tun würde, ich schreibe T. einen Brief. T., den ich im Regen unter der Hecke traf und dann manchmal nachts auf dem Weg von der Bushaltestelle zur Haustür. Ich glaube, wir mögen einander nicht mal sehr, ich hasse es, wie süchtig er nach seinem Smartphone ist, und vielleicht hält er mich für eine vollkommen Verrückte, ich weiß es nicht, darüber haben wir nie geredet.
  Trotzdem kann ich nicht gehen, ohne ihm Tschüss zu sagen, weil ich weiß, dass wir uns vielleicht nie wieder sehen und weil es sich nicht vollständig anfühlen würde. Das hier ist ein Schluss, keine offenen Rechnungen hinterlassen.
  „Lieber T., ich wollte nur sagen, ich bin jetzt raus, gebe meine Schlüssel ab und bin weg. Ich habe dich als ziemlich erstes hier getroffen und deswegen will ich jetzt auch Tschüss sagen. Mach’s gut, viel Glück bei der Wohnungssuche (ich hoffe, du schaffst es, dieses Wohnheim zu verlassen, bevor es über dir einstürzt oder abbrennt).“
Gar nicht so unwahrscheinlich, denke ich, immerhin habe ich beim letzten Besuch in der Küche vorhin noch die Herdplatte ausgestellt, die mal wieder an war, obwohl niemand kochte.
  „Du wirst bestimmt mal ein guter Mediziner“, schreibe ich, als müsste ich ihm Mut zusprechen. Dabei bin ich es vielleicht selbst, die gerade etwas mehr Mut bräuchte. „Ich für meinen Teil bin immer gerne mit dir nachts von der Bushaltestelle zur Tür gegangen. Das war’s auch schon. Ich bin dann mal raus! Alles Liebe!“ Punkt. Keine Adresse, keine Mail-Adresse, keine Telefonnummer, kein Facebook-Name. Einfach nur ein Schluss.  Bald zeugen ein paar hundert Euro mehr auf meinem Konto von zweieinhalb Jahren Wohnen im Wohnheim. Aber was sind schon ein paar hundert Euro? Von der Kaution bezahle ich vielleicht ein Zugticket, besuche alte Freunde in neuen Städten, reise herum. Aber all die Nächte, die wir zusammen auf meinem Bett eingeschlafen sind, bevor wir uns auf einen Film einigen konnten, die Pastaparty, morgens um halb sechs den ersten Kaffee zu trinken, die Angst, als jemand unten einen Feuerwerkskörper zündete und ich dachte, es brennt, wie ich Schlaflieder auf dem Flur gesungen und Äste im Wald zerschlagen habe, wie wir einen geklauten Kochtopf wiedergefunden und uns über unsere Mitbewohner geärgert haben, wie ich jeden Donnerstag früher zur Uni gefahren bin, um den gleichen Bus wie N. zu nehmen, wie wir J.’s Geburtstagskuchen im Backofen verstecken mussten, wie ich mich jedes Mal vor den Nachbarshunden erschreckt habe, wie ich Deutschnachhilfe am Küchentisch gab und K. uns alle in Grund und Boden quasselte, wie ich mit J. am ersten Tag meines neuen Lebens durch die Straßen lief und wir Sterne sehen konnten, wie ich gelacht, getanzt und geweint habe, all die wunderbaren Menschen, die ich traf, und die Freunde, die ich fand – unbezahlbar.
fuckartletsdance

27. Juli
Glück kann man doch kaufen. Zwetschgenkuchen, hmmm.
nameless_miss   


10. August
  Früh bringe ich die Kinder in den Kindergarten. Die Turmfrisur-Erzieherin nimmt sie entgegen. Sie sagt dümmlich-lobend: „Oh, das kleinere Kind sieht aber heute ordentlich aus!“ Stimmt, ich sehe es, der Fahrradhelm hat die Mähne platt gedrückt. Ich sage: „Ach so, Moment“, wuschle dem Kind durch die Haare und stelle sie wieder auf. Und dann gebe ich es lächelnd ab. Weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist.
pitz
   
16. September
  Wir können die Augen nicht von dir lassen. Sehen dir zu, wie sich dein kleiner Brustkorb hebt und senkt. Dein Mund sich reflexartig zusammenzieht, weint – lächelt. Unbewusst. Doch unglaublich süß. Sehen dir zu, wie sich deine kleinen Hände und Füße bewegen. Sich deine Finger öffnen und schließen. Unsicher. Doch fast wissend, was sie wollen.
  Die Sonne scheint und beide haben wir über Nacht fast kein Auge zu gemacht. So gerne schaut man diesem kleinem, neuen Häufchen Leben zu, dass man alle Zeit um sich vergisst. Die Müdigkeit wird nebensächlich – unwichtig. Die ersten zaghaften Versuche, gestillt zu werden, sind so erfolgreich, dass es selbst die Schwestern kaum glauben können. Instinktiv. Wie sollte es auch anders sein. So ist doch die Natur, oder? Zu keinem Moment bin ich glücklicher – und wenn ich ehrlich bin, kann ich dieses Gefühl nicht wirklich beschreiben. Es ist nicht mit ein paar Worten getan, und deshalb wird es noch viele Versuche geben, zu erklären, was gerade alles in mir vorgeht. Wie einem das Glück innerhalb von zwei Jahren alles schenkt, was man sich in seinen kühnsten Träumen vorgestellt hat.
MountMcKinley
 
11. Oktober
  Mittwoch morgens im Studio, ich bin unzufrieden, gestern Abend war lang, die Technik spielt ein wenig verrückt, ich dresche Phrasen. Man schleicht sich durchs Programm und hofft, das gerade keiner zuhört, wenn es schlimm wird. Obwohl ich fühle, dass heute so ein Tag wird, stehe ich auf, denn ich will dieses Lied spielen, das ich vor kurzem entdeckt habe. Was für ein geiler Song das ist! Hör doch mal: Denn jeder Tag ist ein Geschenk, er ist nur scheiße verpackt und man fummelt am Geschenkpapier rum und kriegt es nur mühsam wieder ab! Scheiß auf „Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum“, verdammt, das hier ist eine Lebensweisheit! Und dann tanze ich durch den 6m² großen Raum, wie man eben auf 6m² tanzen kann.
  Nachmittags am Flughafen. Wie viel entspannter Menschen an Flughäfen sind als an Bahnhöfen. Keiner drängelt, kein zugiges Gleis, keine genervten Mitarbeiter. Der Weg zum Ticketschalter ist wie ein Spießroutenlauf: Teneriffa, Mallorca, Tunesien, die Dominikanische Republik? Nein Danke, fürs erste nur zur Aussichtsplattform.
  Wir stellen uns artig hinter eine Reihe Kinder und Profi-Fotografen und machen ab und an Fotos, wenn gerade ein Flugzeug direkt neben uns startet oder landet oder wenn das Licht uns besonders schön erscheint. Der Boden sieht aus wie ein riesiger Spielzeugteppich, auf dem Geisterhände Modellflugzeuge herumschieben und in die Luft schleudern, wieder landen lassen, ganz vorsichtig, manchmal nicht so vorsichtig, dann steigen kleine Rauchwolken auf. Kleine Autos rasen über den Platz.  Abends verpassen wir unseren Zug, sitzen eine Weile fast alleine auf der Aussichtsplattform und beobachten den Sonnenuntergang. Und mir wird bewusst, wie viel schlechtere Tage ich heute hätte verbringen können und wie großartig dieser hier ist! Und dann, weil wir ganz alleine sind, fange ich an leise zu singen: Ich wurde geboren in einem Fluss/ und seitdem treibe ich dahin/ Durch dieses Leben, das mich lieben will/ Egal was ich auch bin/ Und also existiere ich und atme und finde/ Das war gar kein schlechter Anfang! Was für ein großer Song das ist, sage ich zu M. gewandt und dann zitiere ich die Zeile, die ich schon heute Morgen zitiert habe.
  Heute Mittag lese ich, dass Nils Koppruch gestern gestorben ist. Ich denke kurz: „Aber den habe ich doch gestern erst gespielt!“ Mir fällt ein, dass darauf wohl keine Rücksicht genommen wird. Den ganzen Tag höre ich diesen Song, den ich so gerne mag, weil es darum geht, dass das Leben schön ist. Ich bin trotzdem traurig.
fuckartletsdance
 
5. November
05:45 Uhr: Arbeitstag an.
Pause
18:20 Uhr: Arbeitstag aus.
nameless_miss
 
31. Dezember
Jahresbilanz
1. Neuer Job. Die „One-woman-show“ läuft die meiste Zeit besser als erwartet. Langfristig brauche und möchte ich aber gerne eine andere Arbeitsumgebung.
2. Das zweite Mal neben dem Sarg eines Familienmitglieds gestanden. Noch immer nicht überwunden. Und immer noch unfassbar, dass eine Erkältung schlimmer sein konnte.
3. Sehr viele Stunden im Zug verbracht. Bahn-comfort-Status, ich komme! Pleiten, Pech und Pannen, aber auch lustige und spannende Begegnungen inklusive.
4. Dinge gemacht, von denen ich nicht mal wusste, dass ich sie kann. Internetseiten gestalten zum Beispiel.
5. Dinge gemacht, vor denen ich mich monatelang gefürchtet habe, und dann sind sie doch sehr gut gelaufen.
6. Das erste Mal mit einem Kind auf dem Spielplatz gewesen. Danach sind mir erstmal 1 000 Steine vom Herzen gefallen.
7. Mich daraufhin gleich mal in die ganze Patchwork-Kiste verliebt. . .
8. Im richtigen Moment ins kalte Wasser gesprungen und etwas riskiert. Und dafür ein „Ja“ bekommen.
9. Gelernt, dass man manche Probleme länger mit sich rumträgt als man gerne möchte. Aber auch, dass es Menschen gibt, die einen auf eine sehr nette Art und Weise auf die eigenen Fehler aufmerksam machen.
10. Stolz, tatsächlich 366 Tage Tagebuch geführt zu haben. Obwohl Schreiben nicht mein Ding ist, aber Durchhaltevermögen!
nameless_miss

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