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winter:fenster zu!

Text: rohque
bettfresser frittiert mal wieder ungenießbares aus dem zaubertiefkühlfach.
es schneit, es ist kalt. hier hinten sowieso. immer schon, weil hier hinten schlechter isoliert ist als vorne, wo der bettfresser seinen lebensraum hat.
die heizung bollert auf höchster stufe, man kann das geld beinahe schreien hören wie es verbrennt, aber wärmer als achtzehn grad wird es dennoch nicht. was daran liegt, dass der bettfresser in einem fort stoß-lüftet. nicht in ihrem zimmer natürlich, wo es mal sinn machen würde den mief der seit drei monaten nicht gewechselten bettwäsche ein wenig zu verdünnen, nein, in der küche. kippe an, fenster auf. bis es ihr zu kalt wird und sie sich in die horizontale in ihr warmes messie-wunderland zurück begibt. das fenster in der küche bleibt natürlich offen. die heizung in der küche rast derweil weiterhin auf stufe fünf richtung rekord-nebenkostenabrechnung und ist dabei in bester gesellschaft, dank der stets angeknipsten dauerillumination.

also, alle jahre wieder, macht man das fenster zu und versucht dem bettfresser geduldig zu erklären, dass das fenster nach möglichkeit geschlossen bleiben soll, wenn er sich nächstes jahr nicht wieder am lautesten über die nebenkostennachzahlung beschweren möchte. allerdings gilt es nun abzuwägen, ob man den geruch von altem frittenfett einem kühlschrankzimmer vorziehen möchte, nicht ohne natürlich auf widerstand seitens des bettfressers zu stoßen, der nun, kaum kritisiert, auf betriebstemperatur kommt und zum rundumschlag ausholen möchte.

die fettspeise ist angerichtet, der bettfresser zieht sich zurück und das fenster kann geschlossen werden. ein wenig wärme bis zur nächsten kippe.

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