Realitätsfarne
Wenn der Moment kommt,
an dem die Realität wieder ganz nah an dir dran ist,
wenn sie mit kaltem Atem deinen Nacken berührt und Gänsehaut entsteht,
Kaltes Wasser ins Gesicht am frühen Morgen,
scharfe Sinne einstellen auf das was ist,
und den Schleier absetzen von dem, was zu sein scheint.
Diese Realität, dieses Erwachsensein,
es ist Aufwachen.
Erst ist man noch benebelt, will gar wieder zurück in den sanften Dunst des Vielleichts.
Dann merkt man, dass man muss.
Dass man hier und jetzt da ist und wach sein muss,
Und zu funktionieren hat.
Einatmen. Ausatmen.
Diese Naivität, die ich hatte,
Diese Naivität der Welt gegenüber.
Die wird mir nun zur Strafe.
Denn nun, da ich mit der Zeit merke,
wie grausam manch Schicksal sein kann,
bin ich nicht gewappnet mit dem Schutzschild des scharfen Sinnes.
Ich will stark sein.
Für dich und für mich.