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Discreation

Text: Contemplative
Wegwischen möchte ich dir dein verlogenes Grinsen. Und für deine Probleme finde ich nicht ein Fünkchen Aufmerksamkeit in mir, mein Mitgefühl hat Wochenende.
Und erst, als nach ihr gefragt wird, kann mein Gehirn wieder Impulse an mein Herz senden. Als ob es schon lange so geplant wäre, spuckt die zufällige Wiedergabe das supergirl aus. Und deinen Blick treffe ich bei supergirls don't cry. Du hältst ihn, fixierst mich.

Siebzehn Minuten später werfe ich meine Supergirlvorsätze über Bord und bin froh und dankbar über die schlechte Beleuchtung in seiner Wohnung. Bis gleich, rufen wir freudestrahlend, bevor wir unter Tränen zu den Fahrrädern gehen. Es ist nicht fair, dass du mir meine Nacht verdirbst. Nach Wochen ohne Wochenende, mit langen schlaflosen Nächten gefüllt mit Gedanken an 13 Credits und drei Stunden, die über den Rest der Welt entscheiden könnten, will ich meine sorgsam gestaute Energie in diese Welt verteilen. Warum jetzt? Warum heute? Hättest du nicht noch ein paar Tage warten können? Wen interessiert schon, ob du sie heute offiziell mitbringst oder erst in zwei Wochen?

Einsam fühle ich mich auf der Tanzfläche ohne mein Selbstwertgefühl. Du bist es wert, sagt sie aus der Entfernung. Und doch erreichen mich heute nur andere Botschaften. Wozu führt ein Lob in meiner Abteilung, eine verdammt gute Uninote oder ein lieb gemeintes Wort, wenn doch nur deine Ablehnung zu mir durchdringt?

i'm not at home
i have no instruments, no instruments
i'm using yours
i'm throwing pillows on the floor, on the floor

and when i'm home, i'm not at home
and when i'm home, i'm not at home
i'm having thoughts of driving in a storm
i was in a storm

i'm not in love
i'd like to say i never was, never was
it wasn't real, now i can say it wasn't real

and when i'm home, i'm not at home
and when i'm home, i'm not at home
i'm crossing fingers i won't run into
run into you

Verdammt sei dieser Küchentisch, an dem du unzählige Male gesessen hast. Fast verhasst ist meine Fahrradgarage, weil der Gedanke, dass du mich wochenlang morgens abgeholt hast noch unter meinen Fingern brennt. Aus und vorbei brüllt mein Kopf und eure Körper im flackernden Licht schweißen sich in meine Netzhaut ein. Konfrontationstherapie jetzt.

Meine alkoholisierten Pupillen schauen an mir vorbei, als ich ihre Worte ausspreche. Verzerrt klingen sie, nicht real und erst recht nicht ernst gemeint. Und wieder und wieder und wieder erwartet mich eine schlaflose Nacht. Bis gleich, zu allen anderen. Und zu dir nur ein aggressives Finger weg als sich deine Finger in meinen Bauchnabel bohren. Weg von mir, lass meine Bauchmuskeln die ich seit Wochen mit Gedanken an dich stähler in Frieden. Drei Stunden und wieder wirst du hinter mir sitzen.

What is love? Baby don't hurt me! Und meine Ohren pulsieren noch, knistern bei dem Gedanken an vertanzte Jahre  und Erinnerungen. In solchen Momenten wünsche ich mir das Meer. Eine kühle frische Brise, ein eiskalter Windzug, der mich ruhigen Gewissens in die gemütlichen Federn schickt. Schlafen möchte ich, einach mal schlafen ohne Albträume und das was-wäre-wenn-Spiel.

and when I'm, home, I'm not at home

Gestrandet bin ich, in mir selbst. Und kann nicht mehr zwischen Ebbe und Flut unterscheiden.

http://youtube.com/watch?v=88sRjXXPxWM

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