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Ein Geheimnis.

Text: paulscousine
Es ist mein Geheimnis, dass ich daran denke diese eine Straße hinunterzulaufen und vor deiner Tür zu stehen. Unangemeldet, ohne Worte, ohne Angst. Ich würde dein Gesicht zwischen meine Hände nehmen und dich küssen. Ohne Konsequenz.

Du kannst dir nicht vorstellen, wie gerne ich wieder in deinen Armen liegen würde. Wie sehr ich deine Blicke vermisse.

Nach allem, was passiert ist. Trotz allem.
Egal wieviele Fehler ich im Nachhinein entdeckte.
Ich glaube, ich war diesmal ganz nah dran.

Fast war ich glücklich.

Die Wahrheit ist, dass ich es nicht akzeptiert habe. Es fühlt sich an wie ein Alptraum, falsch und verzerrt. Als wäre das alles nicht echt. Eigentlich ist es immer noch Sommer. Und ich laufe diese Berliner Straße entlang, ganz kurz vor dem Moment, an dem es kaputtging. Jeden Tag stehe ich auf und führe ein Leben, an das ich nicht glaube. Die Zeit mit dir war so viel besser.

Und mitten in der Nacht, als ich denke, dass es dein Arm ist, der da um mich liegt und nicht die Bettdecke, in die ich mich gewickelt habe, fahre ich hoch. Ich mache das Licht an und schmeiße die Decke auf den Boden.

Ich will weg von dir.
Ich will dich nie wiedersehen.
Ich will so tun, als hätte es dich nie gegeben.

Du hast nicht bedacht, wie stolz ich bin.
Ich bin noch nie zurückgegangen.
Und du wirst mich nicht dazu bringen.







Bild: Francesca Woodman.

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