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Liebesgründe.

Text: joliemiller
Ich liebe Dich nicht, weil Du mich mitten in der Nacht abholst und mit mir durch die Stadt fährst, ganz ohne Ziel. Oder weil Du mit mir am Rhein liegst, um mich von einer bevorstehenden Klausur abzulenken. Oder weil  Du mit mir auf meinem Bett sitzt und Geschichten erzählst.

Ich liebe Dich nicht, weil Du Tore mit der Picke schießen kannst. Oder weil Du immer noch fit aussiehst, wenn Du zwei Stunden Fußball gespielt hast. Oder weil Du diese absolute Überzeugung deines eigenen Könnens auf dem Platz ausstrahlst. 

Ich liebe Dich nicht, weil Du mir nach all den Jahren immer noch SMS schickst, obwohl es viel modernere Wege gäbe. Oder weil Du mir Worte wie "Ich habe gerade an unser erstes Treffen gedacht und wollte das Glück der Erinnerung mit Dir teilen" schreibst. Oder weil Du mich immer noch um meine Nächte bringst, wenn Du spät abends anfängst mit mir zu chatten.

Ich liebe Dich nicht, weil Du deine Meinung mit hundertprozentiger Überzeugung vertrittst, auch wenn du gar nicht richtig dran glaubst. Oder weil Du nur in eine Diskussion eingreifst, wenn Du das entscheidende Argument bringen kannst. Oder weil Du Dir nur ungern Fehler eingestehst, es mir gegenüber aber trotzdem machst. 

Zumindest liebe ich Dich nicht nur wegen all dieser Kleinigkeiten.

Ich liebe Dich, weil Du mich jeden Tag an meine Grenzen bringst. Weil Du mich mutig sein lässt, wenn ich schüchtern sein will. Weil Du mir eine Meinung abverlangst, wenn ich keine habe. Weil Du mit mir kleine Wetten eingehst, um mich zu einem Statement zu bewegen. Weil Du mich kritisierst, wenn ich meine Fehler nicht sehe. Weil Du mich lobst, wenn ich meine Fehler zu sehr sehe. Weil Du das Großartige in mir siehst, wenn ich blind bin. 

Ich liebe Dich, weil Du mich zu der Person gemacht hast, die ich gerne sein will.

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