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"Fast wie von selbst"

Text: crumbmadame

Ein Jahr kannten wir uns, ein Jahr in dem du nur irgendjemand von der Party warst.  Der mittelgroße ganz lustige Kerl , den man immer nur kurz mit einer Umarmung begrüßt hat um dann wieder suchend auf die Tanzfläche zu stürmen.
Beide fanden wir uns zwar irgendwie ganz nett aber doch nicht wert genug um näher auf den anderen einzugehen. 

Nach besagtem Jahr kam es dann zu einem „platonischen Date“ wie wir es nannten und so fühlte es sich auch an. Kein Funken lediglich Smalltalk um das ganze schnell hinter sich zu bringen. Es regnete und so war das ganze nach zwei Stunden beendet. Nüchtern warst du nur halb so lustig wie sonst beim Feiern. Einige Wochen später passierte es irgendwie, du warst nicht ganz bei dir, ich aber bei mir, du küsstest mich mitten auf der Tanzfläche, ich bereute es schon einige Minuten nachdem du nach Hause gefahren warst.
Am nächsten Tag fuhr ich in den Urlaub, schon auf der Hinfahrt bekam ich eine SMS, wie gut du es trotz deines Zustandes fandst. Zwei  Wochen später, ich war wieder zu Hause und besuchte dich.  Es war immer ganz locker zwischen uns, weil sich keiner Gedanken über mehr machte, eigentlich die besten Voraussetzungen um es mehr werden zu lassen denke ich jetzt. 
Ich wartete nie verzweifelt auf Anrufe, ich versuchte nicht deine SMS zu analysieren, wir verbrachten einfach Zeit miteinander, die so entspannt war, wie ich es noch nie erlebt habe. Ich brauchte vor einem Treffen keine Stunde im Bad, ich passte nicht auf , dass ich bloß nichts Falsches sagte, denn es war mir egal , was du von mir hälst und so war ich einfach nur ich.
Das schien dir zu gefallen. Und du mir. „Fast wie von selbst“ von den Sportfreunden Stillern lief im Auto als wir spontan an die Nordsee fuhren. Erst da merkte ich, dass ich die ganze Zeit durchgehend am Grinsen war, genau wie du. Wir sprachen nie, über das, was sich zwischen uns entwickelte, wir wollten es nicht zerstören, denn es war da und es war gut, würde man es benennen würde es vielleicht anders sein.
Ich schlief oft bei dir, du oft bei mir, doch mehr  als küssen war anfangs  nicht. Du meintest  du würdest nach der ersten Nacht mit einer Frau meist das Interesse an ihr verlieren und davor hättest du Angst.  Aber es war völlig ok zu warten für uns beide.
Irgendwann passierte es doch, es war schön, du warst schön und ich fühlte mich schön. Direkt danach fragte ich dich, wo das Interesse ist, du lächeltest mich an und sagtest es wäre mehr als da.
Es gibt keinen Haken und doch frage ich mich, wo er ist, es kann nicht so einfach sein, es kann nicht so gut passen, dass wir  jedes Mal zusammen Tränen lachen, dass du genau weißt, was ich brauche, dass wir im gleichen Moment das gleiche sagen und fühlen. 






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