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Aufbruch

Text: Zwischenruf
Der Himmel verspricht den Rest des Jahres Wonne und das Postkartenblau, als ich an Dich denke. Eigentlich denke ich immer an Dich. Und im Moment denke ich daran, wie es war, als wir nebeneinander hergingen und der Wind graue Wolken über uns in unbekannte Richtung jagte.
Meine Pläne werden größer, klarer, deutlicher in meinem Kopf und außerhalb und deshalb erfährst Du sie. Nächstes Jahr will ich meine sieben Sachen packen und in ein anderes Leben schnuppern, aus dem ich vielleicht sogar mein eigenes machen kann.
Du siehst mich an mit diesen tiefen grau-grünen Augen, die schon mehr gesehen haben, als ich mir je zu träumen wagen könnte, und lächelst nicht. Du schaust nur und fragst ganz leise: "Darf ich Dich dann zum Flughafen fahren?" und am liebsten würde ich in Tränen ausbrechen, Dich in die Arme nehmen und nie weggehen von Dir. Du hast nichts versprochen, es gibt nichts, was uns zusammenhalten würde - nur dieser eine Satz, der genügt, um mich fast zu überzeugen, dass ich so sehr an Deine Seite gehöre. Wir wissen beide, dass das nicht wahr sein darf und Du nicht in mich verliebt wärst, wenn ich nun beschließen würde, dass ich mein Leben an Deins binde und meine Selbstständigkeit an den nächsten Nagel hänge. So funktioniert unsere Liebe nicht.
Also lache ich auf Deinen traurigen Satz und wir reden weiter. Einfach so. Aber ganz leise in mir flüstert es doch: "Home is where your heart is". Und ich weiß, dass Du das weißt und deshalb hoffe ich, dass wir beide warten können.
Seltsam, welche Gedanken unser Abschiedskuss wecken kann.

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