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Die Rückkehr

Text: JanaG



die lange Straße zum Dorf hinaus
führt vorbei an mein Elternhaus
ich durchquere Felder und Wiesen
hoffe ihr habt mir verziehen

habe eine lange Reise hinter mir
öffnete mein Herz auf Leinenpapier
nun sehe ich der Wahrheit ins Gesicht
möcht euch überraschen
glaub es selber nicht

es hat sich nichts verändert
die Zeit blieb hier stehen
ein altes Haus mit Flügelfenstern
woraus-Vergißmeinnicht 
zur Straße sehen

es ist Frühling, zugleich Winterzeit
ein Ort voller Sehnsucht und Traurigkeit
die alte Bank, dass es sie immer noch gibt
dicht am Haus, den Garten schmückt

ein Strauß Blumen in meiner Hand
für all die Worte, die ich nicht fand
ich euer einzigstes Kind
zu schnell erwachsen, dann wortlos ging

ihr habt es einfach nicht verstanden
ein goldener Käfig hielt mich gefangen
ich öffnete die Flügel in eurem Haus
brach mit den Strahlen der Sonne aus

ein Durchbruch ins ewige Leben
nur meine Träume wagten sich, zurück zu sehen
hatte Sehnsucht nun bin ich hier
stumme Schreie vor einer verschlossenen Tür

blumiger Stoff flattert durch den Wind
all meine Erinnerungen damit verbunden sind
Mutter`s Bluse aus alter Zeit
geklammert an die
Vergangenheit

die Sonne über`s Haus verblasst
vor eurer Tür
ein aufgeschlagenes Tagesblatt
ich lese eure Namen
verstorben vor wenigen
Tagen

die lange Straße zum Dorf hinaus
ein Sonnenstrahl kehrt zurück
nach Haus
die alte Bank die es immer noch gibt
ein erwachsenes Kind was
seine Eltern liebt



Johanna (Jana) Geldner  



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