Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Was hängt an deiner Wand?

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Andy Warhol hat einmal gesagt, dass Kunst umso schöner wird, je teurer sie ist. Demnach müsste „Der Schrei“ von Edvard Munch eines der schönsten Bilder der Welt sein. Fest steht: es ist zumindest eines der Berühmtesten. Vier verschiedene Versionen dieses Gemäldes fertigte der norwegische Maler an, von denen gestern das letzte Exemplar aus Privatbesitz versteigert wurde. Der frühere Nachbar und Förderer Munchs, Thomas Olsen, erstand das Pastellbild vor über 70 Jahren und hielt es während des Zweiten Weltkrieges in einer Holzscheune verborgen, ehe er es sich nach Kriegsende schlicht und einfach ins Wohnzimmer hängte. Am Mittwochabend nun ließ sein Sohn das Werk bei Sotheby’s in New York versteigern. Es brachte fast 120 Millionen Dollar ein - neuer Rekord.

Die Auktion hatte im Vorfeld erwartungsgemäß für großes Aufsehen gesorgt, schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass solch ein Klassiker auf dem Kunstmarkt landet. Milliardenschwere Kunstliebhaber aus aller Welt hatten ihr Interesse an dem Werk bekundet, weshalb dieses sogar eigens um den Globus geflogen wurde, damit besonders interessierte Kaufkandidaten es in ihren eigenen vier Wänden begutachten konnten. Zum Probehängen quasi, wie das „Wall Street Journal“ berichtet.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Ich habe mich soeben gefragt, wie es sich wohl anfühlt, wenn man einen echten Munch bei sich in der Butze hängen hat. Und vor allem, was man wohl macht, falls der am Ende gar nicht zur Einrichtung passt? Obwohl: jemand, der sich das Bild für 120 Millionen Dollar ersteigern kann, würde sich in dem Fall wahrscheinlich einfach neu einrichten. Ich aber stünde echt vor einem Problem, weil ich mich von den meisten Einrichtungsgegenständen nur schweren Herzens trennen kann, sobald sie mir einmal ans Herz gewachsen sind.

Aber gottseidank wird es nicht so weit kommen, denn es ist ziemlich ausgeschlossen, dass ich jemals einen Munch besitzen werde. Wobei mir die Gestaltung meiner Wände alles andere als unwichtig ist! Auch in meinem Zimmer hängt Kunst, zum Beispiel ein Gemälde von Marc Chagall. Allerdings nur als Postkarte für einen Euro aus dem Museumsshop. Umso echter ist dafür der ausgestopfte Mäusebussard, den ich vorletztes Jahr auf dem Dachboden meiner Großeltern gefunden habe. Seitdem befindet er sich über meiner Kommode, die Flügel stets zum Angriff ausgebreitet.

Doch jetzt du: was hängst du dir an die Wand? Würdest du für Kunst Geld ausgeben und wenn ja, wie viel? Oder malst du vielleicht lieber selbst? Hängst du gerne Fotos von Freunden auf oder lieber Konzertplakate?

Text: josef-wirnshofer - Illustration: torben-schnieber / Foto: dpa

  • teilen
  • schließen