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Der perfekte Streaming-Dienst: Zehn Wünsche an Spotify&Co

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1. Das Besondere an Musik: Sie wirkt auch an schlechten Orten. Sehr viel schöner wird sie jedoch, wenn man sie im richtigen Umfeld hört. Bei Bands, die auf blöden Bühnen spielen, kennen wir das bereits. Für Streamingplattformen gilt es umso mehr. Je schöner sie sind, um so besser wirkt die Musik. Deshalb ist die wichtigste Forderung: Bequemlichkeit (dazu zählt auch ein taugliches browserbasiertes Angebot)



2. Das gilt besonders für das Auffinden neuer Musik. Denn YouTube bietet ziemlich unbequem schon ziemlich viel von dem, was uns jetzt im Audiostream angeboten wird. Manchmal sogar mit Bildern. Das ist aber wie gesagt äußerst unbequem. Ein guter Streaming-Anbieter muss also nicht nur bis ins Letzte bequem sein, er braucht vor allem einen klugen DJ (Algorithmus?), der uns stets eine Zugabe offeriert. Nichts ist langweiliger als eine leere Bühne. Deshalb muss das beste simfy, spotify oder deezer stets noch einen Band, einen Song, eine Idee auf Lager haben.



3. Musik ist mehr als Hören. Wir wollen Musik auch sehen: eine gute Streamingplattform sollte sich also bei Tape.tv inspirieren lassen und die Künstler auch zeigen, die man bei ihr hört.

4. Neben Videos wünschen wir aber auch Studiobesuche der Bands. Da eine Plattform anders als ein Radiosender (oder für die älteren das Musikfernsehen) ja in dem Sinne kein Studio hat, tut es auch ein Dach oder ein Balkon, auf dem besuchende Bands exklusive Stücke spielen (siehe erneut Tape.tv).



5. Die Platte, die überall dort aufgelegt wird, wo von der Zukunft der Musik gesprochen wird, scheint die Streaming-Anbietern tatächlich noch niemand vorgespielt zu haben. Sie leiert seit Jahren die Melodie von den Produkten, die sich rund um den Song entwickeln: Merchandise, Konzert-Tickets, T-Shirts. All das sollte eine gute Streamingplattform natürlich auch im Angebot haben – und sei es nur durch ein nutzerfreundlich integriertes Shopsystem externer Anbieter.

6. Vor allem aber wünschen wir uns von einem guten Streaming-Dienst eine schnelle und einfache Ansicht von Songtexten. Man hört ein Lied, findet Gefallen, summt mit und will gerne wissen, was da gerade gesungen wird. Der einzige Anbieter, der dann helfen kann, heißt Google. Spotify, rdio und Co: das kann im Jahr 2012 doch nicht euer Ernst sein, oder?

7. Wo wir schon beim Kaufen sind. Der Stream ist eine schöne Sache. Aber es gibt durchaus Nostalgiker, die den Begriff „Besitz" wichtiger nehmen als den des Zugangs. Warum also können wir, wenn wir so vor uns hinstreamen, nicht dem plötzlichen Impuls nachkommen, genau diesen Song jetzt sofort kaufen zu wollen. Wo ist der „Warenkorb"-Button in all den modernen Streaming-Angeboten?



8. Hören und Sehen sind wichtig, genauso bedeutsam ist für viele aber auch das Vorspielen von Musik. Wir werden den Streaming-Anbieter am meisten mögen, der uns das möglichst unkompliziert ermöglicht: das Vorspielen und Verschenken von Lieblingssongs für Lieblingsmenschen.

9. Überhaupt muss es einfache Möglichkeiten geben, anderen zu zeigen, dass man Nutzer eben dieser Streamingplattform ist. Man muss sich abgrenzen können. iTunes ist nicht deshalb so erfolgreich, weil es eine gute Software wäre (ist es das?), sondern weil die Apple-Macher zur Einführung des iPods auf die Idee kamen, jedem Käufer einen weißen Kopfhörer zu schenken. Etwas Vergleichbares wollen wir auch von unserem neuen Lieblings-Streaming-Dienst.

10. Das größte Problem für einen guten Streaming-Dienst sind aber gar nicht zwingend Musiklabels oder die Gema, mit denen man sich einigen muss. Das größte Problem heißt Bandbreite. Netzanbieter in Deutschland liefern dem smarten Normalphone-Nutzer etwa so viele Bandbreite, um die ersten fünf Songs des neuen Lieblings-Albums ruckelfrei unterwegs zu hören (es sei denn man erwirbt den kostenpflichtigen Offline-Modus). Das ist zu wenig. So lange das Hören außerhalb eine W-Lan-Netzes aber so kompliziert bleibt, wird das gekaufte MP3 dem gestreamten Lied überlegen bleiben. 

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