Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Zeigt her eure Erbschaft!

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Wenn ich den Begriff „Erbschaft" höre, denke ich zuerst an Filmszenen, in denen sich schwarz gekleidete Menschen in einem herrschaftlichen Büro vor einem sehr schweren Massivholzschreibtisch versammeln, hinter dem ein Notar sitzt und ein Testament verliest. Anschließend gibt es dann Streit. Als zweites denke ich an eine Freundin, die nach einem Todesfall in der Familie ein Stück Land geerbt hat. Was bitte macht man mit Anfang zwanzig mit einem Stück Land? Zum drauf spielen ist man schon zu alt, zum drauf bauen ist man noch zu jung.

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Ich selbst habe noch nie etwas geerbt, jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne, per Testament. Aber natürlich erwische ich mich hin und wieder dabei, wie ich im Hause meiner Eltern Möbelstücke betrachte und mir wünsche, sie später einmal haben zu können, während ich mich gleichzeitig davor fürchte, mit meinen Geschwistern darum streiten zu müssen und mich schäme, überhaupt darüber nachzudenken – weil eine Erbschaft ja etwas voraussetzt, an das ich noch gar nicht denken will. Bei Großeltern wird damit meist recht entspannt umgegangen. Die öffnen auch schon mal den Schrank, zeigen einem Geschirr, Schmuck und Bücher und sagen, dass man das einmal haben könne, sollten sie dereinst nicht mehr sein. Wenn man erstmal alt ist, ist es sicher beruhigend zu wissen, wer die Stücke, die man liebt, an sich nehmen und hegen wird. Und in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es eine Menge Mädchen, die einen Ring oder eine Kette tragen, die von Oma stammt, oder Jungs, die eine lederne Reisetasche mit sich herumschleppen, mit der schon Opa die Welt durchstreifte.

Was hast du schon mal geerbt? Und wenn ja: War es einfach nur Geld oder etwas, das du gar nicht gebrauchen kannst? Hast du ein Erbstück, das dir besonders am Herzen liegt, vielleicht einen sperrigen Sessel, ein Paar Ohrringe oder einen altmodischen Teekessel? Und gibt es etwas in Familienbesitz, von dem du weißt, dass du es einmal erben wirst oder das du gerne erben würdest? Meldest du das dann schon mal an, oder schreckst du davor zurück? 

  • teilen
  • schließen