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"Saugt ruhig weiter!"

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Angestrichen:
saugt bitte alle ruhig weiter, und lasst euch nicht erwischen! kein peer 2 peer!! und wenn es Künstler gibt, die ihr schätzt und die sich den arsch aufreißen um gute platten zu machen: bitte supported sie!!

Wo steht das denn?
Auf der Facebook- und der GooglePlus-Seite von Jan Delay. Der Hamburger Rapper beendet so einen Eintrag, in dem er sich sehr eindeutig gegen die Abmahn-Aktionen der Musikindustrie wendet. Diese, so argumentiert der Musiker, der als Eizi Eiz bei den Absoluten Beginnern bekannt wurde, würden Künstlern nicht helfen, sondern dienten einzig Anwälten und der Musikindustrie. Das Posting brachte ihm innerhalb weniger Stunden nicht nur zahlreiche Likes und unzählige Kommentare, es wurde auch zum wichtigen Gesprächsthema in Blogs und auf Twitter. Dabei nennt der als Jan Eißfeldt in Hamburg geborene Musiker Zahlen von 800.000 Verfahren jährlich und liegt damit noch über den Angaben, die der Rechtsanwalt Thomas Stadler unlängst im Gespräch mit jetzt.de zum Thema zitierte.

Jan Delay bringt mit diesem Eintrag eine Debatte weiter in Fahrt, die in den vergangenen Wochen auf unterschiedlichen Ebenen geführt wurde. Unlängst erhielt sie durch eine Rede der EU-Kommissarin Neelie Kroes neuen Zündstoff. Die Niederländerin hatte eine Reform des Urheberrechts gefordert. Sie sagte, Copyright sei für viele zu einem Hasswort geworden.

Dass dieses trotzdem auch im digitalen Zeitalter durchgesetzt werden müsse, darauf verweisen zahlreiche Kommentatoren unter dem Posting. Vor allem die Tatsache, dass auch Songs von Jan Delay abgemahnt werden, stößt einigen bitter auf. Bis zum Redaktionsschluss dieses Textes hat der Künstler, der hier direkt mit seinem Fans kommuniziert, nicht auf die Frage seiner Fans geantwortet, wie es denn dazu steht.


Mehr zum Thema auf jetzt.de:
Ein Interview mit Jan Delay sowie Berichte zum Urheberrecht.

UPDATE: Am Freitag nachmittag hat sich Jan Delay mit einem erneuten Posting zu Wort gemeldet.


Text: dirk-vongehlen - Foto: dpa

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