dem regen lauschend singe ich mit suzanne vega ein duett und wünschte, ich könnte gitarre spielen. ich liebe suzanne vega. sie ist ein bisschen so wie ein weiblicher nick drake, gewissermaßen.
der neueste jetzt-psychotest sagt, ich sei ein "melancholieschlumpf". also als herbsttyp. melancholieschlumpf, welch blödsinniger neologismus.
gibt keinen grund, melancholisch zu sein.

ich gehe hinaus und suzanne zeigt mir, wie schön weich das leben sein kann. zum ersten mal seit langer zeit drehen sich meine gedanken nicht mehr ums essen oder um verschwundene freunde.
sondern zum beispiel darum, dass ich eine wahnsinnige affinität für nachtaktivitäten habe.

am liebsten mache ich: meine handgelenke mit lavendelgel einreiben, suzanne vega hören, dazu auf dem bett liegen und in mich hineinglucksen vor glück.
manchmal schreibe ich auch briefe, die ich niemals abzuschicken gedenke.
oder ich kümmere mich um mein fahrrad, und führe es nachts schick aus.

neulich hatte ich eine geburtstagsfeier und viele alte und neue freunde waren da und es war wie eine große familie. eine kleine alkoholikerfamilie aber alle hatten sich irgendwie lieb. dann ist man manchmal auch gern wieder allein, aber nicht für zu lang.

wenn ich heute auf einer bühne stehe und ich stehe öfters mal auf einer bühne, also nicht ich allein sondern meine stimme und ich, dann ist es so viel schöner und leichter als früher, obwohl ich doch schwerer geworden bin. manchmal wünschte ich dann heimlich, so doofe leute von früher wären da und würden es sehen und vielleicht dächten sie dann "oh". aber vielleicht auch nicht. leider waren fast noch nie doofe leute von früher da wenn ich irgendwo mit meiner stimme und mir da stand.
aber vielleicht ist das auch besser so, weil ich sonst womöglich wieder unfreier wäre?

gedanken reihen sich an gedanken reihen sich an worte mitten in der nacht und es ist schon manchmal komisch dass ich immer sagte, dass ja früher alles besser war dabei ist das eine ganz große riesige lüge denn nie war es besser als heute nacht. nie war es besser als in diesen wochen und ich schwöre bei fräulein vega, das ist die wahrheit.
was nicht ausschließt, dass es noch besser werden kann.

freunde, musik, ein bett, geld im portemonnaie, viele kleider und strumpfhosen dazu, eine liebende familie. das alles besitze ich und viel mehr braucht es nicht.
froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist ist ein könig.
insofern bin ich eine königin. ohne thron, ohne krone und ohne könig aber ich bin eine glückliche königin. eine königin die manchmal nur eine akustikgitarrenfolkpopplatte zum glücklichsein braucht.

http://youtube.com/watch?v=VHbK7jZ5IeI