aufwärmphase
ich war im kino. ich sass für neunzig rappen in der minute in einem muffigen sessel, die beine aus platzgründen yoga-artig verschränkt, die uhr am handgelenk meiner begleitung tickte hörbar. der film gefiel mir, diese alltägliche geschichte aus hübschen jungen und zwei langjährige freunde, die sich mit dem kinopublikum in den schönling verlieben.
im zug klebte nicht nur das konfetti, sondern auch dj antoine. wie farblich aufeinander abgestimmt, in den grässlichsten farben der welt und in den frühsten morgenstunden des arbeitsalltags. vielleicht wars auch nur ein doppelgänger, der weder schönheit noch geschmack besitzt. aber wir sind hier nicht auf klatschheftli.ch.
ich murrte bei beiden erlebnissen nicht. keinen dem monlog ähnlichen vortrag über die unnützigkeit des kino, kein böser gedanke flackerte beim anblick der farbenfrohen überraschungen im zug auf. ersteres hat mich sogar ein bisschen entzückt, trotz der blondheit des hauptschauspielers.
doch die ungewohnte milde in meinem seelenleben hielt nicht lange an. die kritikfreude wärmte sich in meinem leergefegten hirn auf, trainierte, übte. vielleicht hält sie dieses mal länger als drei posts durch.
der kinofilm: 8 punkte
die plakate: 10 punkte
konfetti: 2 punkte
dj antoine: 0.5 punkte