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Man ist nicht alleine, man tut nur so.
Bei Trauer, Kälte, Winterdepression, Versagen, Fehlern und sonstigem Ungemach. Die Stirn gerunzelt, trübt man sich selbst mit schlechten Gedanken und, so will man denken, man möchte schlichtweg seine Gefühlslage einsam in den eigenen vier Wänden auskurieren. Als Stadtmensch hat man aber teilweise eine seltsame Eigenart an sich: Das Empfinden von Einsamkeit. Vom "Alleinesein". Tatsächlich spürt man dieses am Besten, wenn man von Menschen umgeben ist; und das ist man die meiste Zeit in der Stadt. Mit trauriger Musik auf den Ohren, mit der S-Bahn unterwegs, umgeben von unzähligen Menschen. Oder durch die Straßen wandernd. Aber auch wenn die Straßen leer gefegt sind und kaum ein Mensch zu sehen ist: Im urbanen Geflecht kann man sich manchmal nicht einsamer fühlen. Allein ist man aber nicht: Man tut nur so.