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Schuld und Sühne muss man alleine durchziehn.

Text: tetrisfetisch
interessante einsicht, in mich selbst.
ein teil der verarbeitung von all diesen sachen, die einem so widerfahren, und einen emotional betreffen, zuerst emotional und dann muss man sich irgendwann auch mit dem Verstand fragen was da los war - wie konnte sowas passieren? - ein Teil dieser Verarbeitung läuft, so dachte ich bis eben, auch über den austausch mit anderen.
Ist sicher auch Wirklich so.
Aber, was nicht geht, (und was ich Auch bis eben dachte. wenn auch nicht so bewusst): die Absolution von den anderen zu bekommen. Das läuft nicht.
Die Schuld und die Sühne, das kann dir keiner abnehmen. 

Egal, als wie schlecht ich mich und mein Handeln darstelle, wie groß ich meine Schuld mache, wie sehr ich im Gespräch mit anderen darauf hinweise, dass es Meine Verfehlungen waren, die zum Scheitern der Beziehung geführt haben, weil sie dazu führen Mussten, weil man so einfach nicht mit menschen umgeht, erst recht nicht mit jemandem wie C.  Der sich aufopfert, der sich Mühe gibt, der ein Guter Mensch ist, der stets das richtige zu tun versucht hat - ganz egal, wie sehr es mir gelingt die anderen davon zu überzeugen, dass mein Verhalten verurteilenswert ist, und auch egal, wenn ich sie dazu bringen kann, mich zu verurteilen für mein Handeln - das alles enthebt mich nicht meiner Verantwortung. 
Ich muss mit mir selbst ins Gericht gehen. Mir selbst die Anklage verlesen und, im besten Fall, meine Beweggründe erforschen.  
und ich bin mein schlimmster Richter.
Nicht, weil ich der härteste wäre. Sondern weil ich das Urteil über mich selbst sprechen muss, und weil ich weiß, dass diesen Gerichtssaal nicht verlassen werde können, wenn es nicht ein gerechtes, angemessenes ist. Es kann keine Ausflüchte geben, keine Lücken im Gesetz, denn das Gesetz ist mein Gewissen und (nach einiger Absenz nun auch wieder da) mein Anstand, meine Moral. Egoistisches Verhalten und Hedonistische Entscheidungen begünstigende Halbherzigkeiten, damit man bald Feierabend hat und seinen Richterarbeitstag beschließen kann, sind hier nicht machbar. Hier muss Schuld erkannnt, und anerkannt, und angenommen werden. Und ausgehalten.
Der Richter kann sich nicht selbst der Nächste sein. 
Aber das ist vielleicht auch ganz okay so.


Nach der Schuld kommt die Erkenntnis. Mit der Erkenntnis kommt die Reue. Die Reue zeugt den Wunsch, Sühne zu tun.
Einsicht ist der erste Schritt, und ich bin immerhin doch schon auf dem Weg.

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