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Badesalz als Nasenkaffee

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In der letzten Folge von „[link=/texte/anzeigen/522076" target="_blank">Dichte und Undichte“ berichteten wir über den etwas eigenartigen Trend, junge Hortensien zu rauchen, da die Blumen angeblich eine highmachende Wirkung versprächen. (Allein in Schleswig-Holstein sollen in den letzten Monaten 1000 Anzeigen wegen Diebstahl im Vorgarten eingegangen seien). Dass die so freigesetzten Blausäure-Verbindungen etwas ungesund sein könnten, berichtet hier auch nochmals der Hanfverband in einer [link=http://hanfverband.de/index.php/nachrichten/blog/1454-alle-jahre-wieder-weniger-hortensien" target="_blank">Pressemeldung.   

Das Salz in der Wanne
Neues aus der Reihe „Wir konsumieren verrückte Dinge, die nicht als Droge gedacht sind“. Findige Konsumenten haben sich wohl vor einiger Zeit einmal quer durch ihren Haushalt gesnieft und haben dabei eine höchst interessante Entdeckung gemacht: Zieht man sich dieses rosa Pulver durch die Nase, das Mama immer ins Wasser schmeißt, wenn sie ein Bad nimmt, kriegt man Halluzinationen, Panikattacken und Angstzustände.  
In letzter Zeit häufen sich die Meldungen, über die Gefährlichkeit von, ja, Badesalz. „Bath Salt“ gilt als neue Designerdroge in den USA. Schuld daran sollen zwei Stoffe sein: Methylenedioxypyrovalerone (MDPV), soll stimmungsaufhellend wirken, während Mephedron mit Amphetamin verwandt ist, in Deutschland aber seit 2010 verboten ist.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Bitte nicht schnupfen!

So toll aber kann die Wirkung nicht sein: Auf Websites berichten User von Trips, die über mehrere Tage andauerten und ganz und gar nicht angenehm waren. Bei der American Association of Poison Control sind dieses Jahr schon über 1000 Notrufe wegen Badesalz eingegangen – im ganzen Jahr 2010 waren es nur knapp 300.
In Deutschland wird Badesalz unter dem Namen „Charge +“ von verschiedenen „Legal High“-Shops angeboten. Ein Gramm kostet etwa 30 Euro. Verboten werden kann das Zeug nicht – die Hersteller betonen ausdrücklich, dass das Badesalz  „nicht zum Verzehr“ geeignet sei. Dass das offensichtlich eine Farce ist, kümmert bisher niemanden. Auf einem youtube-Kanal werden sogar ziemlich dämliche Videos gezeigt, in denen Leute von der besonderen Wirkung des „Bads]
Ein U-Boot voller Koks
Der Kampf zwischen Drogenschmugglern und Drogenfahndern ist ein Katz-und-Mausspiel. Nahezu jeder Erfolg der Fahnder führt zu noch ausgefeilteren Methoden der Schmuggler, die Ware doch zum Konsumenten zu bringen. Mit am deutlichsten zeigen das die Bemühungen der kolumbianischen Drogenbarone, Kokain in die USA zu bringen. Anfang der Achtziger entstand unter Pablo Escobar und seinem Komplizen Carlos Lehder der „Kokain-Express“ – kleine zweimotorige Flugzeuge brachten Tonnen des Stoffes nach einer kurzen Zwischenlandung auf den Bahamas nach Florida. Diese ziemlich direkte Transportroute wurde von den Amerikanern bald gekappt und schon damals waren Gerüchte im Umlauf, wonach Escobar kleine U-Boote besitze, die den Stoff unter Wasser nach Nordamerika brächten. Das berüchtigte Medellín-Kartell wurde 1992 nach dem Tod Escobars zerschlagen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Heute verlaufen die großen Schmuggelrouten über Land durch Mexiko. Allerdings nicht nur – einer Spezialeinheit der ecuadorianischen Polizei gelang es im Juli 2010 ein solches Drogen-U-Boot aufzuspüren. Im Innern ist Platz für bis zu neun Tonnen Kokain – ein Straßenverkaufswert von 250 Millionen Dollar.

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