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Das jetzt.de Original mit -wolkenkatze- und 2differ

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Ich heiße Laura bin unerheblich viele Jahre alt und seit 2003 auf jetzt.de bekannt als -wolkenkatze-, vorher trieb ich seit 2001 unter diversen anderen Namen mein Unwesen. Hier kreativiere ich vor allem so vor mich hin, schaue anderen beim kreativieren zu und bin mit einigen netten Menschen befreundet. Im echten Leben wohne ich derzeit im größten Dorf der Welt und dort habe ich im Sommer immerhin täglich 2x eine Stunde Sonne auf dem Balkon, weshalb es Zeit wird, dass der Sommer kommt. Im Internet findet man mich sonst noch auf facebook und meinem von mir schändlich vernachlässigten Blog. Was übrigens niemand so gut kann wie ich, ist anderer Meinung sein. Und was ich schon immer einmal heimlich über meine Familie loswerden wollte, ist dass ich sie nicht loswerden will. Schluss mit lustig ist, wenn keine Schokolade und nicht mal Nutella im Haus ist. Fei echt jetzt.

Jetzt.de bedeutet für mich sich auf weiße Zahlen in roten Kästchen zu freuen, die über einem Haus, einem Brief und einem Pfeil-mit-Kasten leuchten. Darauf gestoßen bin ich durch das gute alte Jetzt-Magazin, das jede Woche gelocht wurde und dann im Ordner mit in die Schule spazierte. Das Erinnernswerteste, was mir hier jemals passiert ist wohnt 408km entfernt und außerdem habe ich erst das bisschen pubertären Liebeskummer hier ausgelebt und dann gab’s da noch die Zufallsbekanntschaft aus der mehr wurde, einen Besuch für den der Schreibtisch zugegebenermaßen doch ein bisschen aufgeräumt wurde und getauschte Plätzchen & Mixtapes. Auch wenn ich das eigentlich nicht trenne sind nur wenige jetzt-Freunde Bestandteil meines in-Echt Lebens. Das Schönste auf jetzt.de ist die Startseite – und wenn man dort gute Beiträge findet. Von jetzt.de gelernt habe ich: Du bist nur so hip wie du dich darstellst. Wahlweise: du bist nicht so hip wie du dich darstellst. Ohne jetzt.de hätte ich nie so viele Selbstportraits fotografiert. Die Userin BillyBudd schlage ich als jetzt.de-Original vor, weil sie schöne Dinge macht und gleichzeitig in mir immer die Sehnsucht nach Seewind weckt. Und zu guter Letzt wünsche ich mir von jetzt.de, dass es Heimat bleibt für weitere 10 Jahre mindestens.


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Ich bin. Also denke ich. Anders. Die Welt zweifelt, ich lächele zurück. Also verstehen wir uns? Matthias heiße ich, dank einer Wertberichtigung und einer arithmetischen Mittelung von realem, gefühltem, biologischem, gewünschtem und phänotypischem Alter bin ich 36 Jahre alt und seit Beginn auf jetzt.de. Zuerst als tats, dann als 2aT, als riesenherz, goof, belowlee und derweil wieder anders. Als 2differ. Hier ist. Und ich bin. Auf der Suche nach der sich selbst verlierenden Zeit. Nach verschiedenen Welt- und Augenblicken vor allem. Und immer wieder fasziniert von Menschen, Meinungen, Emotionen, Haltungen. Im echten Leben wohne ich in Nordfriesland und in Schwansen. Jedenfalls nah am Wasser in Schleswig-Holstein, wo Deutschland von der West- zur Ostküste nur eine halbe Stunde misst. Weil ich Schiffsdieselbrummen mag und Seebärensummen. Und Watt und Weite. Und dort besuchen mich Menschen in meiner Philosophischen Praxis, weil sie einen Rat suchen, im Gespräch eine Entscheidungsgrundlage finden wollen; weil sie Ideen für ein Projekt sammeln, oder weil sie einfach noch nicht wissen, was und wo sie studieren wollen. Im Internet findet man mich deshalb auch hier: www.komma618.de.

Was übrigens niemand so gut kann wie ich, ist umstritten: manche glauben, niemand könne so konsequent widerständig sein wie ich; andere sagen, keiner könne eine indefinite Ansammlung von Menschen so schnell gegen sich aufbringen. Ich glaube eher, niemand kann einen scheinbar simplen Sachverhalt so kompliziert darstellen, dass die geniale Größe der Einfachheit sichtbar wird, um eine noch fremd anmutende Idee vertraut und Wirklichkeit werden zu lassen. Und was ich schon immer einmal heimlich über meine Familie loswerden wollte, ist dies: Wittgenstein hat vermutlich recht, das mit den Familienähnlichkeiten stimmt. Nur ganz anders. Aber ich bin tatsächlich einer von Euch. Weil das mit dem Humor so eine individuelle Angelegenheit ist, isst Lustig immer dann deinen Apfelkuchen weg, wenn Du gerade lauthals lachst. Dann ist aber Schluss.Also Obacht.

Jetzt.de bedeutet für mich: Startseite, natürlich, und eine Art virtuelle Heimat. Ein liebenswertes Projekt, das einen besonderen Schutz verdient und jede Menge Anteilnahme. Darauf gestoßen bin ich durch das Jetzt-Magazin, dessen letzte gedruckte Ausgabe mit den vielen Lebenswertpunkten ich noch immer aufbewahre und in manchen Momenten hervorhole. Weswegen ich es toll finde, dass es jetzt wieder gedruckte Ausgaben gibt. Denen eine ähnliche Aufmerksamkeit zuteil werden möge. Das Erinnernswerteste geschieht hier, wenn Ermutigung und Fürsprache ein Lächeln hervorbringen helfen. Wenn Identität sichtbar wird. Und wenn Veränderungen Perspektiven eröffnen. Seit fast zehn Jahren sind einige jetzt-Freunde auch richtige Freunde geworden. Mit denen man älter und jetziger wird. Und einige jetzt-Freunde, von denen ein Besuch noch aussteht, werden den weiten Himmel im Watt und den Wind noch schätzen lernen. Das Schönste auf jetzt.de sind die unendlichen Galaxien von Lebenswelten, weit entfernt und manchmal ganz nah. Von jetzt.de gelernt habe ich, wie man auch dunklen Mächten widerstehen kann. Um es mit den Worten eines Großen zu sagen: „Du darfst niemals vergessen: Deine Wahrnehmung bestimmt deine Realität.“ Ohne jetzt.de hätte ich eine ganze Menge verpasst. Texte, Bilder, Musik. Und die Menschen dahinter. Diese KosmonautInnen schlage ich als jetzt.de-Original vor, weil sie ganz unterschiedliche Talente (re-)präsentieren (leider nur eine Auswahl, in alphabetischer Reihenfolge): ein_oxymoron, MountMcKinley, musicus, neon_beige, OhneSpass. Und zu guter Letzt wünsche ich jetzt.de, dass es viele journalistische Preise einheimst, dass für seine Redakteure, Illustratoren, Techniker und Macher großzügige und gut bezahlte Vollzeit-Stellen eingerichtet werden, dass jetzt.de das Flaggschiff einer social community bleibt. Und haltet Euch an das Wort des Schriftstellers Elazar Benyoetz: „Zukunft hat man in sich, nicht vor sich.“

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