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20mal2010

Text: irrgaertnerin
1. den Winter ohne Zentralheizung, aber dafür mit wunderschönen selbstgemachten Kaminfeuer und nachts unter drei Decken überlebt

2. zu Elektromusik in einer Ubahnstation tanzend festgestellt, dass Wien gar nicht so schlimm ist, wie  man immer glaubt.

3. trotzdem nach Berlin gezogen.

4. Kaffee in Matthias Döpfners Wohnzimmer und Markus Lüppertz Atelier getrunken und dabei gedacht, dass es gar nicht so schlecht wäre, auch mal einen eigenen Chaffeur zu haben

5. ein Monat lang durch die USA gereist, jeden Tag aufs Neue gestaunt, Freunde wiedergesehen, Dinosaurierkacke bestaunt und auf dem Rückflug Stephen Kings besten Freund kennengelernt

6. das Buch nicht fertiggeschrieben.

7. die schönste Lesung und die schönsten Wohnzimmerkonzerte veranstaltet, Aquarien an Wände projiziert und zu Lindyhop getanzt

8. ein Sofa geschenkt bekommen, das einmal Kaiser Franz Josef gehörte

9. Herz brechen lassen, Herz brechen, Herz für dumm halten, es immer noch nicht besser wissen

10. zum ersten Mal einen Deutschkurs gehalten. Schülern den Imperativ und das Perfekt beigebracht. Sich sehr über sich selbst gewundert.

11. wunderschöne Menschen getroffen, bei Tag und bei Nacht

12. in Berlin angekommen und schlimmstes Wienweh entwickeln. trotzdem geblieben. und die endgültige Entscheidung aufs nächste Jahr vertagt.

13. zum Geburtstag ein Paket mit dem gruseligsten Geschenk bekommen und festgestellt, dass ich meinen Männergeschmack wirklich ändern sollte

14. im November im Augarten gepicknickt. Pflaumenkuchen zwischen Drachen steigen lassenden Kindern und bunten Blättern. Später kollektiv beschlossen, dass wir Herbstboyfriends mit Flanellhemden, Bärten und Gitarren brauchen. Im Frühjahr dürfen sie wieder gehen.

15. eine Warte hochgestiegen, viel in die Ferne gedeutet, Wildschweine gesehen, mich an E.s Arm geklammert. Nicht nur deswegen.

16. in Portland auf meiner ersten Halloweenparty für einen Penny "love" im Glücksbrunnen ergattert

17. eine Initiative für imaginäre Freunde gegründet

18. zum ersten Mal wirklich Absturzangst im Flugzeug verspürt, in Minneapolis dank tiefdruckstürmen festgesteckt, Gepäck verloren, Freunde gefunden.

19. wieder in eine eigene Wohnung gezogen, mit den besten Nachbarn überhaupt.

20. ein wenig gelernt. hie und da. ein wenig vergessen. nicht sicherer geworden, aber auch nicht unsicherer. nur anders. nur mehr. und nicht mehr ganz so ungeduldig.

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