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Mein Leben hält sich für sehr witzig... und es hat einen beschissenen schwarzen Humor.

Text: binch
Ich war vorher mal wieder alleine unterwegs (alibimäßig mit der Kamera, damit es wenigstens nicht so aussieht als hätte ich an nem Samstagabend nichts besseres zu tun, als einfach durch die Stadt zu laufen).
Also bin ich dann (mal wieder) am Hafen entlang gelaufen, hab ein paar Bilder gemacht und hab mir überlegt ich könnte ja zur MS Stubnitz laufen. Das ist ein Schiff auf dem heut Abend eine Party gewesen wäre, also im laderaum von nem alten frachter, sehr cool... Allerdings mit 6 Euro Eintritt, die mir zu viel waren um allein in ner Ecke zu stehen und Bier zu trinken.
Das Schiff lag ziemlich weit im Hafen, hinter der Hafencity, wo alles noch eine große Baustelle ist, aber ich hatte ja nichts besseres vor, also bin ich hingelaufen. Beim Laufen hatte ich dann (zu) viel zeit zum Nachdenken über alles, was dann, wie du dir vorstellen kannst, zu der grandiosen Erkenntnis geführt hat, dass es irgendwie nie besser wird. Jetzt bin ich Hamburg, hab tausend coole Möglichkeiten, aber keine Leute, um sie zu nutzen. Eigentlich ist mir im Vergleich zu Stuttgart nur die Rechtfertigung, warum nichts geht, verloren gegangen...





Nach einer ganzen Weile war ich dann an dem altenF rachter und hab mir das angekuckt und hab dann planmäßig wieder umgedreht und mich auf den Weg zur nächsten U-Bahn-Station, die etwa eine halbe Stunde weg war, gemacht.
Und so lauf ich da im Selbstmittleid versunken, nichts Böses ahnend, bis es anfängt zu regnen, bzw. zu schütten, teilweise mit Hagel. Natürlich hatte ich meinen Schirm in meinem Rucksack, aber nur die Umhängetasche dabei. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film: Ein Typ läuft depremiert allein durch die Gegend und dann fängt es an zu schütten und er kann sich nichtt mal irgendwo unterstellen, weil links und rechts überall nur Bauzäune sind. dann hat es auch noch angefangen zu Blitzen und zu Donnern (ja, ein Gewitter, mitte Dezember... schlechter Film sag ich nur) und ich war innerhalb von 5 Minuten bis auf die Boxershort durchnässt (Regen hat in Hamburg die Angewohnheit von der Seite zu kommen). Leider waren die Temperaturen nicht wie normal bei Gewittern, sondern eher knapp über 0 Grad (ist ja auch mitte Dezember), weshalb ich dann irgendwann total durchnässt und halb erfroren zur U-Bahn gekommen bin. Zu guter letzt musste ich dann noch zehn Minuten in der kälte auf den Bus fürs letzte Stück heim warten. Umgeben von super gelaunten 17-jahrigen Mädels und Jungs die auf dem weg zu ner Party waren.

...als ich daheim ankam war dann übrigens wieder sternenklarer Himmel...

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