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Die Woche: Chaos im Verkehr, in der Regierung und auf jetzt.de

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Am Montag war nicht nur die gesamte deutsche Politiker-Elite schrecklich aufgeregt, weil wir erfahren mussten, wie amerikanische Diplomaten wirklich über unsere Regierung (antriebslose Merkel, eitler ahnungsloser Westerwelle) denkt. Dann ist auch noch die nackte Kanone Leslie Nielson gestorben und die schwarz-grüne Koalition in Hamburg ist auch kaputt gegangen. Immerhin noch gesund und munter, wenn auch auf Jugendzentrums-Ebene, ist die frühere deutsche Nachwuchs-Schauspieler-Hoffnung Robert Stadlober. Der tourt heute mit seiner Band Gary durch die Lande und erzählt im jetzt.de-Portrait von seinem Plan fürs nächste Jahr: Ein Kafka Musical aufführen.  Am Dienstag ist die jetzt.de-Printseite erschienen mit einem Portrait über Carolin Kebekus. Die wird von den Marketing-Menschen raffiniert als versauteste Frau im deutschen Fernsehen verkauft und das zieht natürlich sofort.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

In der Kolumne Was macht eigentlich haben die ehemaligen jetzt-User emosozialprodukt und brand_new_schmitz von ihrem Leben nach jetzt.de erzählt. Beide haben es wirklich zu etwas gebracht und wenn jetzt.de ein Elternteil der beiden wäre, dann könnte die Website ganz schön stolz auf sich sein. So freuen sich viele mit ihnen und andere ätzen rum, weil beide wieder nur irgendwas mit Medien machen - was anscheinend nicht seriös genug ist für einige Herrschaften da draußen. In der großen weiten Welt (zumindest in Deutschland) war dagegen Stuttgart 21 und der ganz und gar nicht salomonische Schlichterspruch des verknautschten Heiner Geißler das bestimmende Thema. Der beschied, dass der Bahnhof weitergebaut werden soll, die Bäume aber nicht gefällt, sondern umgebaut werden müssen. Unsere neue Praktikantin Charlotte ist direkt aus Stuttgart zu uns gekommen und sagt: Das ginge doch gar nicht, die Bäume habe sie mit eigenen Augen gesehen, die seien viel zu alt! Wir glauben ihr natürlich unbesehen... Der Mittwoch war der Tag des ersten Adventskalender-Türchens und auch Welt-Aids-Tag. Außerdem hat es an diesem Tag so wahnsinnig geschneit, dass die Redaktion den Vormittag über relativ mau besetzt war und wir von unseren Fenstern aus ab 15 Uhr nachmittags den längsten Stau seit Beginn der Aufzeichnungen (also seit den zwei Jahren unseres Daseins im neuen SZ-Hochhaus)  beobachten konnten. Das war aber gar nicht so spannend. Auf der Website haben wir uns vorgestellt, Wikileaks würde nicht die Geheimnisse von Diplomaten, sondern von Liebenden ausplaudern. Was noch? Woody Allen wurde 75 Jahre alt und kein einziger Geburtstags-Text ist ohne das Attribut Stadtneurotiker ausgekommen, weswegen wir es hier auch unterbringen wollen. Am Donnerstag habe ich sehr gelacht und zwar über einen Userkommentar unter einem der sermonartigen Dating-Tips-Texten  von Digital_Data. Der Kommentar von emotional_enterprise erläuterte kurz und knapp die mannigfaltigen Gründe, warum ein Paar sich irgendwann einfach nichts mehr zu sagen haben kann:  Wenn sich Paare P(a,b) nichts mehr zu sagen haben, ist das meist nicht deshalb, weil die Menge X der gemeinsamen Erlebnisse E (e1,....,e_n), n aus den Natuerlichen Zahlen N, aufgebraucht ist, sondern weil die Elemente des Paares P, a und b, keine gemeinsame Wertebasis W(a,b) haben und dies durch die Menge der gemeinsamen ersten Erlebnisse E (e1,....,e_n) mit jeweiligem Aufregungsfaktor A(e_i) uberdeckt wurde. Dabei gilt das Weber-Fechnersche Gesetz der Date-Erlebnisse, wonach A(e_i) = log[e_(i-1)/h_k], mit h_k=Hotness deines k-ten Dates*.

In dieser Folge haben wir A(e_i) > W(a,b) diskutiert und eine Maximierung der #(e_n) vorgeschlagen. In den letzten Folgen ging es darum, die h_k zu minimieren um mit geringer Zahl an Erlebnissen #N zu aufregenden Dates zu kommen und es ging darum die Zahl an Erlebnissen #N etwas zu erhoehen. - Die gemeinsame Wertebasis W(a,b) wird in dieser Serie nicht behandelt.

*fuer die englische Skala ist h_k'=11-h_k zu verwenden.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Der erfolgreichste Ticker der Woche lief ebenfalls am Donnerstag mit einem Thema für Angeber (sag ich jetzt mal so...). Es ging um Synästhesie und die Frage Welche Farbe hat die Ziffer 8?. Wen es interessiert: in meinem Kopf haben alle Zahlen die Farbe dunkelgrau bis schwarz. Bin ich jetzt was Besonderes? Oder das Gegenteil davon? Und die Frage Warum Videoblogs? hätten wir jetzt auch geklärt. Katharina Bueß hat nämlich eine Arbeit darüber geschrieben und uns im Interview erklärt, warum so viele Menschen ihr Gesicht in eine Kamera hängen und ihre Meinung zum aktuellen Geschehen äußern. Und zu guter Letzt: Eine (unvollständige) Liste mit großartigen User-Texten aus dieser Woche:
- glitzerkugels wilde Geschichte vom Würstel-Sauerkraut-Ansetzen und Warnungen an die Deutschen-Liste. - ein durchaus streitbarer Text von lowsaxony über eine katholische Freundin, eine Abtreibung, zwei Hochzeiten und die Moral. - bei diesem Text von volere freue ich mich vor allem auf die Fortsetzungen! Er ist Koch und will vom Alltag in der Restaurantküche schreiben. Und der ist - so viel sei hier verraten - kein bisschen glamourös oder fernsehtauglich. - Der Horror einer 40-Stunden-Woche: Spreeanbeterin kann sich ums Verrecken nicht vorstellen, den Rest ihres Lebens in einem Büro zu verbringen. Aber hat sie vielleicht einfach nur zu lange studiert? - Uff! Irgendwie gruselig und doch sehr bekannt: missmoore arbeitet auf den Tag hin, an dem sie ihn wieder sehen wird. Dafür bringt sie ihren Körper mit Sport in Form und lässt sich die Haare wachsen.  

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