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Neue Heimat

Text: binch
Diese Tage sind so fern von allem

Hitze und Beton

Die große Stadt, sie liegt da

wie ein verwundeter Vogel

So auch ich, so auch ich

Ich denke und denke

wie immer viel zu viel

Immer ist da irgendetwas,

das mich einlullt und mich lähmt

Ist es nicht die Hitze

dann meine Dickköpfigkeit

oder meine dünne Haut

Ich warte auf den Abend

und seine kühlende Hand

Unten am Fluss,

mit den Füßen im Sand und den Blick



auf die gewaltigen Tiere

mit metallenen Krallen

mit Neonlichtaugen

und die Container, die fallen

unter grandiosem Gepolter

in den hungrigen Bauch

eines uralten Frachters,

und mein Herz, es poltert auch


















Nimm mich mit,

nimm mich mit

Flatterhafte Demut

schlag deine krummen Flügel um mich

Dieser Kopf, dieser Kopf

macht sich viel zu wichtig

Oh, unergründliches Leben

Was wissen wir denn schon von dir?

Wir wurden geboren und wir sterben

und danach weht der Wind wie immer,

und ein Mensch geht die Stufen

Hinunter zum Flus,

legt seinen Kopf in die Nacht

und die Füße in den Sand und sieht



die gewaltigen Tiere

mit metallenen Krallen

mit Neonlichtaugen

und die Container, die fallen

unter grandiosem Gepolter

in den hungrigen Bauch

eines uralten Frachters,

und mein Herz, es poltert auch



Oh, ich hoffe es verirrt sich nicht,

so verwirrt wie es ist

auf dieser endlosen Suche

nach ein bisschen mehr Licht

Was auch immer das dann ist





(Gisbert zu Knyphausen: Kräne)

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