Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

"Ich glaube, dass die Professoren unter den Turnschuhen leiden."

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Wer was mit Design studieren will, kann sich nicht einfach so bewerben sondern muss was vorzeigen. Zeichnungen zum Beispiel oder Illustrationen, die dann in einer Mappe gebündelt werden. Wie man das Bewerbungsprozedere für solche Studiengänge richtig angeht, erklären die Damen und Herren vom hellblau Verlag. Dort sind Bücher mit Titeln wie "Mythos Designer", der "Design Studienführer" oder auch "Mythos Mappe" erschienen. jetzt.de-Grafikerin Katharina Bitzl hat mit Rita Carlsen, einer der Autorinnen der Bücher über die Bewerbung fürs Designstudium gesprochen. jetzt.de: Frau Carlsen, als ich meine Mappe gemacht habe, gab es ihr Buch zur Mappe noch nicht. Hätte ich es damit leichter gehabt? Rita Carlsen: Das kommt natürlich auf jeden Einzelnen an. Wir haben mal für die Überarbeitung unseres Buches eine Checkliste erstellt, wie lange es dauert, um eine Mappe zu machen. Und? Es dauert mindestens ein Jahr, bis so eine Mappe fertig ist. Stimmt, in der langen Vorbereitungszeit kann man schon ein bisschen Anleitung gebrauchen. Abgesehen von Angaben zur Größe der Mappe erfährt man in dem Buch, was die jeweilige Hochschule denn genau sehen will und Sie bekommen Tipps von Uniprofessoren, von Studenten und von Leuten, die Mappenvorbereitungskurse anbieten. Sind in den Mappen eigentlich noch konventionelle Bleistiftzeichnungen gefragt oder haben digitale Möglichkeiten das handwerkliche verdrängt? Das ist auf jeden Fall noch gefragt. Die Hochschulen wollen ja noch nicht den fertigen Designer. Es kommt darauf an, ob wer wirklich was kann. Ganz profundes Handwerk wollen die auf jeden Fall sehen. Da kann man auch nicht so schummeln. Hier kannst du einen Blick auf fünf Mappen werfen, die in dem Buch vorgestellt werden:

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

onloads[onloads.length] = makeImageLightbox; var myLightbox = null; function makeImageLightbox() { myLightbox = new JetztImageLightbox(); } Bild Bild Bild Bild BildMit einem Klick auf das Bild vergrößerst du es. Welche Zeichnungen werden an den Hochschulen denn gar nicht mehr gern gesehen? Turnschuhe! Und die "Hände der Großmutter". Ohwee, Turnschuhe habe ich zu der Zeit selbst noch gezeichnet ... Naja, natürlich sieht das jeder anders ... aber ich glaube, dass die Professoren sehr unter den Turnschuhen leiden. Die sind zum Beispiel sehr froh, wenn eine Mappe etwas Persönliches hat. Da kann auch eine stinklangweilige Reise nach Dänemark drin vorkommen - sobald man da etwas erlebt hat und dazu etwas gestaltet, ist das herzlich willkommen. Gibt es denn nicht die Gefahr, dass sich die Mappen am Ende sehr ähneln, weil viele versuchen, die Beispiele im Buch zu kopieren? Das ist genau das, was man in dem Buch lernt: dass man das tunlichst nicht nachmachen, sondern eigene kreative Ideen entwickeln soll. Wenn Sie kopieren, fällt das auch auf, weil das Buch ja in Fachkreisen bekannt ist. Kommt es denn an, wenn man eine ganz außergewöhnliche Bewerbung oder Mappe einreicht, die über den normalen Karton, in dem ein paar Blätter liegen, hinausgeht? Soll ich herausstechen? Nein. Das kommt nicht an. Wenn es nicht genau dem entspricht, was verlangt wird, beschäftigen sich die Hochschulen nicht damit. Die haben keine Lust und keine Zeit, sich damit auseinander zu setzen. Ich glaube, die Professoren finden das auch ein bisschen vermessen, wenn sich die Bewerber über die Vorgaben der Hochschule hinwegsetzen. Wir haben aber bei unserer Auswahl der Arbeiten für das Buch nicht nach außergewöhnlichen Mappen gesucht, sondern nach ganz normalen. Die Mappen haben wir im Übrigen auch nicht weiter bewertet, es findet ja auch jeder andere Dinge kreativ und toll. Wir haben uns auch bemüht, aus den kaum zu überschauenden Design-Richtungen Beispiele zu zeigen - also Foto-Design, Game-Design, Industrie-Design, Kommunikations-Design und so weiter. Wissen Sie, warum immer noch soviele Leute Designer werden wollen? Ich weiß es nicht. Viele denken dabei vielleicht an die schillernde Werbewelt oder an die Möglichkeit, frei zu arbeiten. Die Leute, mit denen ich gesprochen habe und die ihre Mappen erfolgreich eingereicht haben, brannten alle dafür. Die haben alle schon in ihrer Kindheit gern gezeichnet oder fotografiert. Es muss wohl auch ein sehr schönes Studium sein, in dem man sehr viel mehr Freiheiten hat als vielleicht später im Job. Vielleicht hat es auch damit zu tun dass die Elternhäuser im Laufe der Zeit offener geworden sind. Früher hätten Eltern vielleicht eher zu einer sicheren Banklehre geraten. Heute werden die Talente der Kinder mehr unterstützt und gesehen. Außerdem gibt es viel mehr Möglichkeiten in diesem Bereich zu arbeiten als früher. Der Zeitschriftenmarkt wächst und wächst und mit dem Internet ist auch ein großer Bereich dazugekommen. Das muss ja auch alles bebildert werden.

  • teilen
  • schließen