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Ein Jahr ohne Jacko

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Heute vor einem Jahr verstarb Michael Jackson in einem Krankenhaus in Los Angeles im Alter von 50 Jahren an einer Medikamentenüberdosis. Der Tod des „King of Pop“ löste eine weltweite Welle der Trauer aus, wie es sie in der Vergangenheit wohl nur beim Tod Lady Dis 1997 oder von John Lennon 1980 gegeben hatte. Neben der Faszination für den Megastar Jackson schwang jedoch in allen Medienbeiträgen immer auch die Abscheu und Verachtung für Jackson mit – der Vorwurf des Kindesmissbrauchs und sein durch unzählige Operationen grotesk entstellter Körper werfen bis heute einen Schatten auf seine Karriere.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die genauen Umstände des Todes sind bis noch immer nicht geklärt. Jackos Familie wirft seinem Privatarzt Conrad Murray, der ihm in den Wochen vor seinem Tod mit starken Betäubungsmitteln behandelt hatte, fahrlässige Tötung vor. Doch auch innerhalb der Familie Jackson führt Michaels frühes Ableben weiter zu Zerrüttungen. Vor zwei Wochen gab Michaels Vater Joe Jackson seiner Frau Katherine indirekt die Schuld am Tod des gemeinsamen Sohnes. Da Katherine Michael von allen Familienmitgliedern am nächsten stand, hätte sie ihn von den Medikamenten abbringen müssen. Von diesem Streit völlig ungehindert bricht Michael Jackson aber ein Jahr nach seinem Tod weiterhin alle Rekorde. Allein eine Milliarde Dollar wurden im vergangenen Jahr mit seinen Tonträgern und Merchandise-Artikeln verdient. Damit ist Michael Jackson nun auch posthum der erfolgreichste Popstar aller Zeiten. Die im vergangenen Herbst gestartete Doku „Michael Jackson’s This Is It“ spielte weltweit über 260 Millionen Dollar ein und setzte sich damit an die Spitze der erfolgreichsten Konzertfilme. Der Erfolg nutzt vor allem seinen Familienmitgliedern, die den angeblich riesigen Schuldenberg, den Jackson angehäuft haben soll, nun mühelos abtragen können. Fast scheint es, als sei der King of Pop heute so lebendig wie zuvor höchstens auf dem Gipfel seiner Popularität in den 80er Jahren – eine makabre Ironie der Geschichte. Wie hast du Jackos Tod vor einem Jahr und die weltweiten Reaktionen darauf erlebt? Geht dir die Schlammschlacht seiner Hinterbliebenen auf die Nerven? Wie erklärst du dir den immensen Popularitätszuwachs nach seinem Tod? Was behälst du persönlich vom King of Pop in Erinnerung?

Text: julian-jochmaring - Bild: dpa

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