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Das Klamottenpaar der Woche: Matthias und Svenja

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Matthias, 24, studiert Medizin in Münster

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Du siehst ja nicht aus wie der typische Münsteraner Medizinstudent. Ich komme auch gerade von meinem Auslandsjahr wieder. Ich war anderthalb Jahre in Kopenhagen und liebe inzwischen den dänischen Stil. Ich mag es, wie die Menschen sich dort anziehen, schlichte Sachen mit schäbigen Teilen kombinieren, die klaren Schnitte, und das zum Teil mutigere Styling. Gibt’s das hier nicht? Was die Dänen den modischen „Edge“ nennen, das gibt’s hier im beschaulichen Münster nicht so häufig. Hier regiert der Juristenstil, die Jungs laufen rum wie Karl-Theodor zu Guttenberg oder aber in Jeans, Kapuzenpulli oder Trainingsjacke und Sneakers.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Hast Du dich vor deinem Kopenhagen-Aufenthalt auch wie eine der beiden Gruppen gekleidet? Ja, schon in die Richtung. Vor zwei Jahren habe ich eher in Skaterläden eingekauft, meine Haare waren länger und meine Hosen breiter. Jetzt habe ich einen Graus vor riesigen Baggyhosen. Was trägst du denn jetzt gerade und wie viel hast Du für die Kleidung ausgegeben? Meine Hose habe ich für 15 Euro bei Zara gefunden. Ich glaube, das war die günstigste Hose meines Lebens. Der Pulli ist von Helmut Lang, den habe ich in Dänemark geschenkt bekommen, drunter trage ich ein altes weißes Ranz-T-Shirt. Meine Schuhe sind von Balenciaga, die habe ich einem Freund aus dem Kopenhagener Studentenwohnheim für ungefähr 150 Euro abgekauft. Die waren aber wahrscheinlich viel teurer. Das hört sich nach einem teuren Modegeschmack an. Ich mag Designersachen und Kleidung, die man nicht in Recklinghausen auf der Hauptstraße kaufen kann. Aber trotzdem: Meine Ausgaben variieren, je nachdem, wie viel Geld ich habe. Ich glaube, nächsten Monat werden es weniger als 100 Euro sein. Ich habe aber auch schon mal 400 Euro in einem Monat ausgegeben. Schaust Du auch bei Mädels auf die Kleidung? Ja, total. Ich gucke auch gerne Schicki-Micki-Tussis hinterher, aber die würde ich nicht unbedingt ansprechen. Cool finde ich zum Beispiel diesen "Große-Strickjacke mit Leggings-Look", oder, wenn ein Mädchen nur ein Kleid anhat und dann mit Accessoires spielt. Obwohl – solange es zu dem Mädchen passt, und sie ihren Stil selbstbewusst trägt, ist es eigentlich fast egal, was sie anhat. Was geht denn zum Beispiel gar nicht? Egal ob Frau oder Mann: Joggingschuhe, wenn man nicht gerade am Joggen ist. Und für mich persönlich: Ich würde nicht mehr in einer kompletten H&M-Montur rumlaufen, das haben alle an. Auf der nächsten Seite: Svenja - ganz in H&M.


Svenja, 22, Uni-Absolventin, hat Kommunikationswissenschaft studiert

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Ist Dir nicht kalt in den Jeansshorts? Ach, das geht, ich trage ja eine dicke Strumpfhose. Und ich wollte unbedingt die Shorts anziehen. Der Mix Jeans-mit-Blazer gefällt mir gerade total gut. Sind Trends wichtig für Dich? Zumindest orientiere ich mich an ihnen, ich schaue gerne in Modezeitschriften und in Klatschbättern wie Instyle, was die Promis anziehen. Meine Short-Blazer-Kombi habe ich zum Beispiel in der Modebeilage von irgendeiner Frauenzeitschrift gesehen. Aber Trends müssen mir natürlich gefallen. Diese Ethno- und Hippieklamotten, die jetzt im Sommer kommen - lange Kleider, geflochtene Zöpfe und Blümchenmuster – das ist alles gar nicht meins.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wie würdest Du denn deinen Stil beschreiben? Eher sportlich schlicht. Ich bin nicht das Mädel, das süße Kleidchen anzieht. Ich bin Fan vom Zwiebellook, der ist so praktisch. Wenn Du mit der Mode gehst, ist dann jede Saison bei Dir im Kleiderschrank Ausmisten angesagt? Leider fällt mir das total schwer: Mein Schrank platzt aus allen Nähten, weil Klamotten für mich so sind wie Fotos, Erinnerungsstücke an bestimmte Momente oder an bestimmte Menschen. Ich liebe zum Beispiel eine alte Handtasche von meiner Oma. Da liegt immer noch ihr Salmiakpastillendöschen drinnen, bestimmt schon seit drei, vier Jahren. Aber das gehört inzwischen zur Tasche und wird auch nicht weggeworfen. Und wie wählst Du dann deine Kleidung aus dieser Masse aus? Ich muss gestehen: Wenn ich zum Beispiel mal in diesem weißen Tanktop rumgeknutscht habe und ich mich abends mit einem Mann treffe, dann überlege ich schon, ob ich es nicht noch mal anziehe – um das Schicksal zu unterstützen. Wo hast Du denn deine Sachen gekauft, die Du gerade trägst und erinnerst Du dich, wieviel alles gekostet hat? Alles bei H&M. Alles? Ja, selbst die Brille für 7,95 Euro und die Ballerinas. Der Blazer war auf 20 Euro runtergesetzt, die Kette hat 6,95 Euro gekostet, die Ohrringe ungefähr drei Euro, die Jeans 9,95 Euro und die Tasche auch ungefähr 9,95 Euro. Ich kaufe auch gerne bei anderen Läden in Münster ein. Zum Beispiel bei Kauf dich glücklich oder den Skaterläden Backyard und Titus – das ist aber natürlich alles um einiges teurer.

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