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Die Elektro-Nische. Heute mit Massive Attack,Booka Shade, Four Tet and many more.

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Massive Attack - Heligoland

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Lassen wir die Vorgeschichte weg - genug wurde geschrieben von wegen „Sieben Jahre für ein Album treiben die Erwartungen hoch“ und „Die Könige des Downbeat sind zurück“. Der massive musikjournalistische Erstschlag hatte mir fast schon das eigentliche Hören verleidet, also dachte ich mir: wer nicht hören will, muss fühlen. Augen zu, Boxen auf, Herz an: Klatschen da bei „Paradise Circus“ nicht junge Afrobritinnen einen wunderbar verschnörkelten Takt unter einer Melodie, schön genug zum Kinder machen? Klingen da nicht sämtliche kollaborierende Artists genau doppelt so gut wie bei sich selbst? Fließt diese Platte nicht durch den grauen Endwinter wie heißer Ingwertee in überfeierte Kehlen? Möchten wir nicht „Splitting the Atom“ mit seinen genial simplen Harmonien und der wahnsinnigen Stimme von Horace Andy für immer in die Schleife hängen? Fühlt man sich nicht bei jedem Song wie ein Schlafwandler, wach und irgendwie doch nicht wach? Warum ist solche Musik nur so selten? Fazit: Massive Attack rechtfertigen jeden Hype.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Keine Musik - Work Party EP

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Prominent vorstellen möchte ich ein kleines DIY-Label aus Berlin, das sympathisch unaufgeregt(en) Techno produziert und dabei die gesamte Wertschöpfungskette in der Hand behält. Shirts, Außendarstellung, Platten - alles aus einer Kollektiv-Hand. Sieht so die Musikindustrie der Zukunft aus? Eigentlich ganz egal, so lange der Output stimmt, und das tut er. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ M.A.N.D.Y. & Booka Shade - Donut

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Und wieder eine Perle aus dem Hause Get Physical: Ich spare mir den zweifelhaften Terminus „Sound-Kaskaden“, weise auf die unten folgende Möglichkeit hin, den Track selbst zu hören, und empfehle insbesondere den Remix von Boy 8 Bit und natürlich jenen von James Talk, die beide zu den bisher stärksten Nummern des jungen Jahres gehören. Super duper. Noch besser: Den allerneuesten Track „Regenerate“ hier gratis und legal bekommen. Der Remix von James Talk:

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Jahcoozi - Barefoot Wanderer

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Die Band mit dem Wortspiel im Namen und dem programmatischen Albumtitel vom barfüßigen Streuner hat eine bewegte Vergangenheit (Mitglieder aus Berlin, London und Tel Aviv, unzählige Veröffentlichungen, Welt-Tourneen und Kollaborationen u.a. mit Modeselektor und Asian Dub Foundation) hinter sich, von der im Pressetext jedoch abgelenkt wird. Zu Gunsten der Rezeption einer musikalischen Mischung aus Dubstep, Dancehall, Breakbeat usw. usf. Okay: Das Album ist eine interessante Mischung aus den genannten Stilen, einigen anderen Ethno-Einflüssen und gediegener elektronischer Produktion. Mal chillt es angenehm vor sich hin, dann pumpt es ganz schön rigide los. Vor allem bei dem grandiosen The Cure Cover „Close to me“ arbeiten charmante Vocals und satter Beat an einer eigensinnigen Veredelung des Klassikers, bei „Read the books“ trifft sperriger Song auf kluge Lyrics. Das alles gefällt mir richtig gut, weil es in sich stimmig ist und selten in Nervosität abgleitet, weil es schlichtweg besser klingt als vergleichbare Acts und weil Frontfrau Sasha so heiß klingt wie sie aussieht. „Barefoot Dub“


Four Tet - There is Love in you

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

„One of the UKs most creative electronic brains“ nannte Pete Tong einen jungen Mann namens Kieran Hebden anlässlich dessen Essential Mix, der sonst mit seiner Band Fridge Menschen instrumental verwirrt und postrockig begeistert. Und wer mit Radiohead auf Tour war, ist sowieso vorne, Brain hin oder her. Alleine jedenfalls nennt er sich Four Tet und sein sehnlich erwartetes Album beginnt mit „Angel Echoes“ wunderschön. Dann greift es beim nächsten Song auf organischen Schlagzeug-Sound zurück, womit man mich ja immer kriegt. Und wird spätestens bei „Sing“, ein an Simian Mobile Disco erinnerndes Geklicker, richtig gut. Dabei tönt die HiHat wie Sonntagmorgens von einem fitten Jazzer eingespielt - überhaupt scheppert alles sehr entspannt und trotzdem funky vor sich hin. Respektive wabert etwas ziellos, aber ästhetisch durch den Raum - auch schön. Ich würde Kieran Hebden jedenfalls wahnsinnig gerne live sehen. Hier das angenehme „Plastic People“ im Standbild:

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Oliver Koletzki feat. Axel Bosse - U-Bahn Schon ein bisschen früher im Winter erschien diese berlinige Kollaboration zwischen Stil vor Talent Labelchef Oliver Koletzki und Axel Bosse, eine mögliche Hymne aller suburbanen Kopfhörerträger. Ich find´s auf eine ehrliche Weise cheesy und recht schön anzuhören; der Text ist fast schon NDW, das Video halt Berlin pur. Ihr auch?

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Round Table Knights - Calypso EP Echte Hipster sind die auf dem Blog-eigenen Discobelle-Label erscheinenden Round Table Knights, deren Calypso EP ihren Namen mit Stolz tragen darf. Bisher stand ich solchen Ethno-Einflüssen in Sachen elektronischer Musik eher skeptisch gegenüber, an dieser Stelle jedoch macht es irgendwie Sinn. Gerade weil das Wetter zur Zeit alles andere als karibisch performt? Man weiß es nicht.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Roísín Murphy - Mamma´s place EP

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Fans werden es schon längst bemerkt haben: Die großartige Frau mit der Sandelholz-Stimme ist zurück, mit einer kleinen EP namens „Mama´s place“. Darauf finden wir drei Remixe eines richtig guten Tracks, der klingt, wie moderner, elektronisch angehauchter Pop eben klingen muss (und ihre Homepage ist ebenso vorbildlich) Von den diversen Versionen ist paradoxerweise das Original die beste, welches ich Euch dementsprechend anraten möchte. Und der inoffizielle C90-Remix, der (ebenso paradox) eher nach 80igern klingt. Beides siehe hier:

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Kasper Bjørke - On top of Utopia

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Experimentelles aus Kopenhagen, das riecht doch nach Everybodys Darling Anders Trentemøller. Vorliegender Kasper Bjørke kommt zwar aus dessen Dunstkreis, klingt aber eigentlich immer anders. Denn der Kasper macht seinen eigenen organischen Synthie-Sound, immer recht poppig und in durchaus konventionellen Songstrukturen eingebunden, dabei aber keine Sekunde langweilig oder vorhersehbar. Diverse Gastsänger wechseln sich mit instrumentalen Stücken ab, die wie bspw. „Dasko Vanitas“ ebenso zu faszinieren vermögen wie die beiden folgenden herausragenden Vocal-Tracks. Vielseitig, warmherzig, individuell: Ein sehr gutes Album. Das tolle Video zu „Efficient Machine“:

Das noch tollere Video zu „Young Again“:

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Anja Schneider - iThought EP Zweifelhafter Titel, super Release. Die Grand Dame von mobilee , Anja Schneider, hält ihr hohes Niveau mit dieser EP und ihren drei Tracks, die irgendwo zwischen ganz tief und muskulös changieren. Kein Wunder, mischte doch Liebling Kiki bei der Produktion mit. Hier der Titeltrack:

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Helsinki 78-82 - Cruising Zum Abschluss hoffe ich inständig, dass folgendes Video zumindest auf der visuellen Ebene hart ironisch gemeint ist. Denn was hier an Hipster-Klischees durchdekliniert wird, passt in keine skandinavische Großmetropole: Schnauzer, Fixies, grelle Kleidung, Importbier, Dachterrasse, Riesensonnenbrillen, Regenjacken etc. pp. Den Synthiesound finde ich aber sehr gelungen, und gefilmt ist es auch top. Und das meine ich wenig ironisch.

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